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Die Textilindustrie trägt erheblich zur Umweltverschmutzung bei, da sie jährlich über 100 Milliarden Bekleidungsartikel produziert, was zu enormen CO2-Emissionen und Wasserverbrauch führt. Modedesigner Paul Kadjo setzt auf Bananenseide als umweltfreundliche Alternative, um die Textilproduktion umweltbewusster und sozial gerechter zu gestalten.
Die Europäische Umweltagentur errechnete 2022, dass der jährliche Textilverbrauch pro Kopf bei 270 Kilogramm liegt. Das entspricht einer Autofahrt von Hamburg nach Madrid. Kein Wunder also, dass die globale Textilindustrie für 10 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Allein die Modeindustrie ist dabei die zweitschmutzigste Branche. Denn jedes Jahr werden in der Branche mehr als 100 Milliarden Bekleidungsartikel hergestellt – mehr als das Doppelte der produzierten Menge wie vor 24 Jahren. Ein T-Shirt aus 100% Baumwolle verbraucht bei seiner Produktion etwa 3000 Liter Wasser. Das entspricht der Wassermenge, die ein Mensch im Durchschnitt in 2,5 Jahren trinken würde. Ein 220 Gramm schweres T-Shirt, das durchschnittlich 40 Mal getragen wird und letztlich rund 11 Kilogramm CO2 ausstößt. Bei einem ähnlichen T-Shirt aus 100% Polyester ist der CO2 Fußabdruck mehr als doppelt so groß. Und dazu kommt, dass dieses für 35% des Plastiks in unseren Meeren und anderen Gewässern verantwortlich ist.
Als aufstrebender Mode Designer habe ich diese Schattenseiten des Modesystems schnell erkannt und es mir zur Mission gemacht, eine Lösung zu finden. Eine Lösung, die für Mensch und Umwelt einen echten Mehrwert bietet, als lediglich ein Gütesiegel oder die nächste Greenwashing-Kampagne. Geboren in Deutschland und aufgewachsen in der Elfenbeinküste, war es für mich früh klar, dass dabei alle profitieren müssen, insbesondere diejenigen, die in der Geschichte und auch noch heute von dessen Strukturen unterdrückt werden. Es ist die dringende Notwendigkeit einer nachhaltigen Lösung, die mich zur Bananenfaser, genauer gesagt zur Bananenseide gebracht hat. Denn ein weiteres Problem entsteht beim Anbau der viertwichtigsten Nahrungspflanze der Welt: Bananen. Durch ihre riesigen Scheinstämme gehören sie zu den verschwenderischsten Nutzpflanzen der Welt. Mit einer Lebensdauer von rund 1,5 Jahren könnten allein aus einem Hektar 400 Kilogramm Fasern für den Textil- und Modebereich gewonnen werden. In einem Jahr könnten wir damit zwei Millionen Tonnen Fasern produzieren, was etwa der derzeitigen Menge entspricht, die weltweit an tierischen Fasern produziert wird und wir würden letztlich 262 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einsparen.
Schon seit etwa 1300 n. Chr. wird Bananenfaser aus dem Scheinstamm der Staude für die Herstellung von textilen Flächen verwendet. Länder wie die Philippinen, Malaysia und Indien haben sich die Vorteile der Faser früh zu nutzen gemacht. Seit ein paar Jahrzehnten wird die Bananenfaser im halb chemischen Prozess des Cellulose-Verfahrens genutzt, die somit zur Bananenseide wurde. Hier wird die zellulosereiche Faser mit einem Lösungsmittel aufgelöst, um anschließend zu einem Filament gesponnen wird. Ähnlich wie bei anderen Alternativen zu Seide wie Modal, Lyocell oder Cupro. Die recycelte Faser ist weich, seidenähnlich und robust mit kühlender sowie wärmender Funktion. Sie ist vielseitig und die perfekte Alternative zu herkömmlichem Strick oder Jersey aus Wolle, Baumwolle, Seide oder Chemiefaser.
Bisher beziehe ich die Faser von einem Verkäufer, der eng mit den Produzentinnen arbeitet. Die Wertschöpfung findet zunächst in ländlichen Gebieten in Indien statt. Dort wird der Scheinstamm der Staude per Hand recycelt und anschließend in von Frauen geführten Kooperationen zu Garn verarbeitet. Die Produktion findet anschließend komplett in Hamburg statt, wo das Garn durch einen gemeinnützigen Verein mit einer fest assoziierten professionellen Unternehmergesellschaft per Hand zu edlen Strickwaren verarbeitet wird. Die Bestellungen erfolgen made-to-order und sind durch den Strick Prozess ohne Abfälle.
Der Austausch mit den Menschen in meiner Lieferkette, insbesondere zur Bananenseide, ist mir enorm wichtig. Denn einerseits möchte ich wissen, wie es dem System geht, von dem ich abhängig bin und andererseits verfolge ich ein weiteres Ziel: die Bananenseide nach Westafrika zu bringen. Das weiterführende Ziel ist die Fusion aus Kunsthandwerk und technisch-innovativen Herstellungsverfahren. Denn in der Verbindung von Europa und Westafrika sehe ich die Chance, durch Mode und Nachhaltigkeit eine zukunftsfähige Gesellschaft zu kreieren. Dies beinhaltet die Schaffung fairer und nachhaltiger Arbeitsplätze, wirtschaftlichen Erfolg und kulturelle Anerkennung, Wissens- bzw. Kulturtransfer und einen interkulturellen Austausch und den Erhalt seltener oder aussterbender Berufe oder Handwerksfähigkeit. Für diese innovative Geschäftsidee bin ich aktuell auf der Suche nach Investoren und Partnern, die bereit sind, in die Zukunft zu investieren. Denn mit dieser Idee könnten wir bereits heute den Bedarf an Bekleidung von rund einer Milliarde Menschen decken und wirtschaftlich die Liga von Super Fast Fashion, wie Zara oder Shein erreichen - nur mit einer zukunftsfähigen Basis für Mensch und Natur.
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