Niger

Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI) belegt das Land den letzten Rang der 189 gelisteten Staaten.

 

Hauptstadt

Niamey

Amtssprache

Französisch

Fläche

1.267.000 km²

Einwohnerzahl

21,5 Millionen

Bevölkerungswachstum

3,2 %

Ländliche Bevölkerung

83,55 % der Gesamtbevölkerung

Bruttoinlandsprodukt

9,3 Milliarden US-Dollar

Pro-Kopf- Jahreseinkommen

Ca. 414 US-Dollar

Anteil der Landwirtschaft am BIP

39,2 % (Stand: 2018)

Schweregrad des Hungers laut Welthunger-Index

ernst (WHI: 30,2)

Human Development Index

Index: 0,377 / Rang: 189 von 189

Agrarstaat in der Sahelzone

Reich an Bodenschätzen, entwicklungsorientiert und nach dem demokratischen Neuanfang 2011 politisch relativ stabil – aber zurzeit noch bitterarm: So könnte die Situation in Niger zusammengefasst werden.
1960 wurde das westafrikanische Land von Frankreich unabhängig. Die folgenden Jahrzehnte waren durch wechselnde Militärregierungen und diverse Staatsstreiche geprägt. Von 1999 bis 2009 regierte der demokratisch gewählte Staatspräsident Mamadou Tandja, unter dem das Land eine gewisse Stabilität erlangte. Die Hoffnung auf Demokratisierung und wirtschaftliche Entwicklung erfüllte sich nicht – Tandja regierte zunehmend autoritär.
Nachdem sich Präsident Tandja 2009 geweigert hatte, in Einklang mit der Verfassung nach zwei Amtszeiten abzutreten, wurde er 2010 vom Militär gestürzt. Es wurde eine neue Verfassung mit mehr Bürgerrechten erarbeitet, die von der Bevölkerung per Referendum angenommen wurde. Anfang 2011 fanden Wahlen auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene statt. Aus den Präsidentschaftswahlen ging der langjährige Oppositionsführer Mahamadou Issoufou als Sieger hervor, 2016 wurde er im Amt bestätigt. Die Wahlen verliefen trotz eines Boykottversuchs der Opposition rechtmäßig und ruhig. Das innenpolitische Klima hat sich seit Beginn der zweiten fünfjährigen Amtszeit von Präsident Issoufou verbessert.
Die nigrische Regierung hat sich ehrgeizige Entwicklungsziele gesetzt. Dazu zählen unter anderem die Verringerung der Armut und Ernährungsunsicherheit, die Festigung der Demokratie und die Verbesserung der Regierungsführung, der wirtschaftliche Aufschwung sowie die Stabilisierung der Sicherheitslage.
Entwicklungszusammenarbeit
Im Zuge der politischen Krise 2009/2010 wurden die vereinbarten Entwicklungsprogramme vorläufig gestoppt. Lediglich humanitäre Maßnahmen zur Linderung akuter Nahrungsmittelkrisen wurden finanziert.
Nach der Rückkehr Nigers zu demokratischen Strukturen hat Deutschland seine Zusammenarbeit mit dem Land 2011 wieder aufgenommen. Die Schwerpunkte der Kooperation liegen auf den Bereichen "Dezentralisierung und gute Regierungsführung" sowie "Produktive Landwirtschaft und Ernährungssicherung". Darüber hinaus unterstützt Deutschland Niger in den Bereichen Grundbildung und Gesundheit (Familienplanung).

 

 

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