Im September 2021 vertaten Shamika Mone vom „Inter-continental Network of Organic Farmers Organisations‟ (INOFO, Inter-kontinentales Netzwerk Organischer Bauernverbände) und Elizabeth Nsimadala von der „Eastern Africa Farmers Federation‟ (EAFF, Ostafrikanischer Bauernverband) ihre Verbände auf dem „UN Food Systems Summit‟. Wie lassen sich regionale Bedürfnisse, internationalen Verhandlungen und persönliche Ansprüche vereinen?
Elizabeth Nsimaldala, ist Regionale Präsidentin der Eastern Africa Farmers Federation (EAFF) und Vorstandsmitglied der Pan Africa Farmers Organisation (PAFO). Darüber hinaus ist sie derzeit Vorsitzende des Uganda Cooperative College Tororo Governing Council in Uganda und Koordinatorin des CARITAS Cooperative Governing Council in Uganda.
Jan Rübel ist Autor bei Zeitenspiegel Reportagen, Kolumnist bei Yahoo und Reporter für überregionale Zeitungen und Zeitschriften. Er studierte Islamwissenschaft und Nahostgeschichte.
Shamika Mone ist eine Wissenschaftlerin aus dem indischen Bundesstaat Maharashtra. Sie wechselte in den Sektor der organischen Landwirtschaft. Die Agrarunternehmerin bestellt vier Ar gepachtetes Land, wo sie traditionelle Reissorten und Gemüse anbaut. Seit 2017 ist sie Präsidentin des inter-kontinentalen Netzwerks organischer landwirtschaftlicher Organisationen (Inter-continental Network of Organic Farmers Organisations, INOFO), einer unabhängigen Organisation innerhalb der Vereinigung „IFOAM Organics International‟.
Shamika Mone öffnet ihren Laptop, im Hintergrund muht eine Kuh. Sie hat gerade eine Bestandsaufnahme ihrer Reisernte vorgenommen. „Zu viele Wildschweine“, murmelt sie, „sie graben sich sogar unter dem Zaun durch, wir haben etwa die Hälfte unserer Feldfrüchte verloren.“ Sie vertraut auf ihrer Farm in Shoranur, Palakkad, Kerala in Indien auf traditionelle Saaten. Dann ertönt ein Piepton. Elizabeth Nsimadala aus Kigali in Uganda tritt der Sitzung bei. „Es regnet gerade sehr stark, können Sie mich hören?“ Dann: „Einen Moment, ich gehe zu meinem Auto, da ist der Empfang besser.“ Zwei Minuten später beginnt das Gespräch. Mone und Nsimadala sind beide Landwirtinnen. Beide repräsentieren außerdem ihren Beruf und haben an dem „UN Food Systems Summit‟ teilgenommen. Angesichts des Balanceakts zwischen ihren eigenen Farmen, den regionalen Bedürfnissen der kleinen Landwirtschaftsbetriebe und den Verhandlungen auf internationaler Ebene ist die erste Frage an die beiden Frauen offensichtlich.
Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut?
Shamika Mone: Es ist eine Frage des Zeitmanagements. Ich entwickle diese Fähigkeiten langsam, weil ich mir den Ausgleich zwischen der landwirtschaftlichen Tätigkeit und der Computerarbeit bewahren muss.
All diese Positionen, die Arbeit für die Organisationen sind ehrenamtlich. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit meiner Farm.
Sehen Sie sich als Vertreterin der kleinen Landwirtschaftsbetriebe?
Elizabeth Nsimadala: So sehe ich mich nicht. Die Landwirt:innen haben mich in einem demokratischen Wahlverfahren zu ihrer Vertreterin gewählt, direkt von meiner kleinen Kooperative bis hin zur internationalen Ebene mit der „National Alliance of Agricultural Cooperatives‟ (NAAC, Nationale Allianz lanwirtschaftlicher Kooperativen) in Uganda, der „Eastern Africa Farmers Federation‟ (EAFF, ostafrikanische Bauernvereinigung) und der „Pan Africa Farmers Organisation‟ (PAFO, panafrikanische Bauernverband) ausgewirkt. Ich selbst bin Kleinbäuerin, ich baue Kaffee und Bananen an und produziere Bananenwein.
Shamika Mone: Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Ich sehe mich selbst als privilegiert. Es gibt so viele Landwirt:innen, die eine führende Rolle einnehmen, aber nicht jede und nicht jeder kann eine Plattform nutzen, weil die Sprache ein Hindernis ist. Viele Menschen gelangen aus diesem Grund nicht in diese Positionen. Ich hatte die Möglichkeit, in der biologischen Landwirtschaft zu forschen, und verfügte über die Sprachkenntnisse sowie den Willen, etwas in der Gesellschaft zu verändern. Ich wollte selber Landwirtin sein. Ich beschloss, meine Festanstellung zu kündigen und meinen Lebensunterhalt durch Landwirtschaft zu verdienen. Es ist sehr einfach, Landwirt:innen als Mitglieder einer Nichtregierungsorganisation (NRO) oder eines Verbands zu beraten und ihnen zu sagen, was sie tun und lassen sollten. Doch wenn man selbst Landwirt:in ist, benötigt man viele Kenntnisse und Fähigkeiten, die Menschen mit einer normalen Schulausbildung nicht haben. Viele Menschen möchten im Namen der Landwirt:innen sprechen. Hierfür werden jedoch keine Studierte und Wissenschaftler:innen benötigt.
Landwirt:innen müssen in erster Linie Landwirt:innen sein und dann für sich selbst sprechen.
So kam es, dass ich schließlich von Familien, die Bio-Landwirtschaft betreiben, aus sechs Regionen der Welt, genauer gesagt aus Asien, Afrika, Südamerika, Nordamerika, Europa und Ozeanien, beauftragt wurde, ihre Anliegen und Kompetenzen zu vertreten.
Elizabeth Nsimadala: Ich stimme Shamika zu, dass diejenigen, die die Landwirt:innen vertreten, auch selbst Landwirt:innen sein müssen. Es gibt so viele Nichtregierungs-Organisationen und zivilgesellschaftliche Organisationen, die vorgeben, die Interessen der kleinen Betriebe zu vertreten. Wir sind keine zivilgesellschaftlichen Organisationen, sondern Privatpersonen und Geschäftsleute. Wir betreiben Landwirtschaft, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, sie ist unser Geschäft. Vieles von dem, was Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wissen, geht auf Traditionen zurück und ist Beratenden und Forschenden unbekannt. Um beispielsweise in der Agrarforschung erfolgreich zu sein, braucht es die Unterstützung der Landwirt:innen. Sie wissen, wo und wann sie welche Sorten anbauen können. Neue Forschungsansätze werden nur langsam angenommen, weil die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe nicht in den Prozess eingebunden werden und ihre Bedürfnisse unberücksichtigt bleiben. Ein Großteil der Sorten konnte nicht verkauft werden, weil sie dem Bedarf der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern einfach nicht entsprechen.
Wie teilen Sie dieses Wissen?
Elizabeth Nsimadala: Die meisten Institutionen arbeiten ja sozusagen im stillen Kämmerlein und können daher nur wenig bewirken. Aus diesem Grund müssen wir in einer ganzheitlichen Partnerschaft mit verschiedenen Akteuren arbeiten. Und wir müssen ein Ökosystem aufbauen, an sich alle beteiligen. Um sicherzustellen, dass wir als Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den Mittelpunkt gestellt werden, bedurfte es einer langen Reise. Wir müssen kämpfen, um gehört zu werden und mitreden zu können.
Sie haben am UN Food Systems Summit im September teilgenommen. Warum?
Shamika Mone: Als die Konferenz in den Fokus rückte, rieten uns viele Organisationen, Kreise und Netzwerke, diesen Gipfel als Ganzes abzulehnen. Es gab auch Partner, die uns sagten, wir sollten nicht teilnehmen, da sowieso alles von internationalen Unternehmen gekapert werde. Wir versuchten inmitten dieser vielen widersprüchlichen Meinungen den richtigen Weg zu finden. Schließlich beschlossen wir, daran teilzunehmen.
Um ein System zu ändern, muss man zunächst Teil desselben werden.
Von außen lässt sich ein System nicht ändern. Und wir waren aktiv an dem System beteiligt. Wir wollten ein Bewusstsein für die Nahrungssysteme schaffen, was bisher nicht vorhanden ist – und wenn dies mit der UN möglich wäre, wäre das wundervoll. Darüber hinaus wollten wir einen Dialog unter den Bio-Landwirt:innen anregen, um Lösungen zu entwickeln. Davon gibt es viele! Warum nutzen wir dies nicht als Plattform, um Bewusstsein für lokal angebotene Nahrungslösungen zu schaffen? Die unabhängigen Gespräche bei der Konferenz waren eine faszinierende Idee für uns. Zum ersten Mal in der Geschichte wurden Organisationen kleiner Bio-Landwirtschaftsbetriebe gebeten, ihre Meinung zu Nahrungssystemen zu äußern.
Elizabeth Nsimadala: Ich schätze es, dass die UN wirklich eine Plattform für die Rechte der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bereitgestellt hat. Es war die erste Konferenz, bei der Landwirtschaftliche Verbände bis zur höchsten Ebene vertreten waren. Wenn Sie über Nahrungsmittel sprechen, müssen Sie auch über Landwirt:innen sprechen. Es war unser Recht und kein gewährtes Privileg, an der Konferenz teilzunehmen. So haben wir sichergestellt, nicht nur unsere Bedürfnisse, sondern auch unsere Bereitschaft für die Zukunft kundzutun, wenn es darum geht, unsere Nahrungssysteme zu ändern – und das nicht nur als Adressaten, sondern als Partner.
Unser Aufruf zum Handeln richtet sich an Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die Fairness, Gerechtigkeit, ein neues Machtgleichgewicht und einen echten Mehrwert für Nahrung fordern, wenn wir die Nahrungssysteme ändern wollen.
Hatten die kleinen Landwirtschaftsbetriebe einen Einfluss auf das Ergebnis der Konferenz?
Shamika Mone: Das ist eine interessante Frage. Es hatte zweifelsohne eine Wirkung. Wir beobachteten, wie sich bei der Vorkonferenz und der Konferenz Kanäle öffneten. Darüber hinaus finden jetzt Gespräche zwischen Regierungen und Zivilgesellschaften statt. Das ist gut. Nun müssen wir abwarten, ob diese Gespräche tatsächlich zu Projekten und Unterstützung für die Landwirt:innen führen. Die Türen sind offen.
Elizabeth Nsimadala: Die Tatsache, dass wir als kleine Landwirtschaftsbetriebe als zu den Nahrungssystemen Beitragende anerkannt werden, ist in der Tat etwas ganz Besonderes, das viel bewirkt hat. Es bleibt die Frage, wie wir diesen Erfolg in Maßnahmen umsetzen können. Das wird noch passieren müssen. Kleine Landwirtschaftsbetriebe müssen in die unterschiedlichen Koalitionen und nationalen Programme eingebunden werden. Sie sollten die nationalen Regierungen in die Pflicht nehmen, denn genau hier setzen die Maßnahmen an, die wir vor Ort umsetzen müssen. Und so können wir unsere nächsten Schritte in die Wege leiten.
Hatten Sie den Eindruck, dass Sie möglicherweise eine Alibifunktion hatten?
Shamika Mone: Vielleicht ja. Ich bin nicht so sicher. Da jedoch Landwirt:innen bisher üblicherweise nicht nach ihrer Meinung gefragt wurden, ist dies ein Fortschritt. Jetzt müssen wir dafür Sorge tragen, dass die während der Konferenz besprochenen Ideen auch vor Ort umgesetzt werden.
Elizabeth Nsimadala: Wir erhielten eine Plattform, um unsere Ideen und Vorschläge zur Sprache zu bringen. Dies war ein offener und ganzheitlicher Prozess, der Raum für alle bot. Man kann eine Schlacht nur auf dem Schlachtfeld gewinnen. Können unsere Ideen nicht umgesetzt werden, haben wir zumindest eine Grundlage geschaffen, ohne gleich den ganzen Prozess boykottieren zu müssen. Unsere Mitwirkung bildet eine gute Grundlage, um Maßnahmen zu prüfen und Systeme wie die UN oder nationale Regierungen in die Verantwortung zu nehmen.
Darüber hinaus wird auf internationaler Ebene auch die Frage erörtert, wie nachhaltig und ökologisch Landwirtschaft sein sollte. Wie betrifft diese Frage Sie als Landwirtinnen vor Ort?
Shamika Mone: In den letzten Jahrzehnten wurde bei internationalen Veranstaltungen nur wenig über Agrarökologie gesprochen. Doch ich bin froh, dass aufgrund der Bemühungen der vorherigen Leitungen unserer Organisationen die Menschen jetzt zumindest über nachhaltige und ökologische Landwirtschaft sprechen. Das Thema wird diskutiert. Dies ist ein erster Fortschritt. Auch wenn es noch keine unmittelbare Wirkung hat, erzielt es eine langfristige Wirkung durch Bewusstsein und führt zu verschiedenen Projekten. Viele Organisationen wollen jetzt nachhaltiger und umweltfreundlicher handeln. Allerdings kann es auch sein, dass Begriffe falsch verwendet werden. Und auch hier sollte man aufpassen.
Elizabeth Nsimadala: Was wir bei Menschen mit mittlerem Einkommen und wohlhabenderen Bürgern beobachten, ist ein Wandel und ein deutliches Umdenken in puncto gesunder Ernährung. Es ist jedoch wichtig, dass wir nicht nur reden und fordern, sondern auch handeln. Kleine landwirtschaftliche Betriebe sind gewillt, sich mit der ökologischen Erzeugung zu befassen, doch leider müssen hierfür gewisse Investitionen getätigt werden. Wie belohnt man Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, wenn man möchte, dass sie Bio-Nahrungsmittel produzieren?
Wie belohnt man Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, wenn man möchte, dass sie Bio-Nahrungsmittel produzieren?
Die Erzeugung von Bio-Nahrungsmitteln ist aufwendig. Dies sollte entsprechend honoriert werden.
Ist das weltweit ohne chemische Düngemittel und Pestizide möglich?
Elizabeth Nsimadala: Ich sehe eine wachsende Nachfrage nach und einen zunehmenden Fokus auf Biodünger. Alles ist möglich. Wir müssen nur alle dafür begeistern. Man muss es als eine Art Revolution betrachten und die erforderlichen Investitionen und Infrastrukturen bereitstellen.
Wir Farmer sind bereit und wünschen uns, dass alle anderen genauso denken.
Shamika Mone: Weltweit ist sicherlich alles möglich. Es erfordert nur tatsächliche drastische Schritte, nicht nur in der Theorie und auf Veranstaltungen. Wir müssen uns entscheiden. Entweder wollen wir die Biodiversität bewahren oder chemische Pestizide und Dünger einsetzen – beides gleichzeitig ist nicht möglich. Die meisten Landwirt:innen wissen so gut wie nichts über Bio-Landwirtschaft. Wir müssen sie daher in die Lage versetzen, eine Wahl zu treffen. Bio-Landwirtschaft ist mehr wissensbasiert. Wir dürfen Farmer nicht in die eine oder andere Richtung drängen, sondern müssen sie befähigen, eine Entscheidung zu treffen.
Das Globale Programm für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit (GAFSP) wurde 2010 von den G20-Staaten als Reaktion auf die Nahrungsmittelpreiskrise 2008-09 ins Leben gerufen, um sowohl öffentliche als auch private Investitionen in die Landwirtschaft zu erhöhen. Ein Überblick über Ansatz, Ergebnisse und Wirkung des Programms.
Stig Tanzmann ist Landwirt und Referent für landwirtschaftliche Fragen bei „Brot für die Welt“. Jan Rübel hat mit ihm über seine Vorbehalte gegenüber der Strategie von AGRA gesprochen.
Stefan Liebing ist Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Der Manager fordert eine bessere Struktur von afrikanischen Agrarbetrieben. Ein Gespräch mit Jan Rübel über Kleinbauern, die Chancen für deutsche Start-Ups und einen neuen Fonds.
Versicherungen könnten in Afrika Schutz während Dürren bieten. Wie genau, versucht die Branche herauszufinden. Erste Erfahrungen liegen vor. Ein Interview mit dem Geschäftsführer der Münchner Rück Stiftung, Thomas Loster
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Mit Hilfe nachhaltiger Anbaumethoden können Böden geschützt und wieder fruchtbar gemacht werden. Entsprechende Investitionen lohnen sich auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Afrika hat die jüngste und am schnellsten wachsende Bevölkerung der Erde. Für viele junge Menschen könnte die Landwirtschaft eine Job-Perspektive bieten. Doch um deren Lebensbedingungen und Jobaussichten auf dem Land zu verbessern, sind politische Reformen und Investitionen dringend notwendig. Denn diese jungen Menschen werden zukünftig im Mittelpunkt der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung stehen.
Anfang Dezember 2018 traf sich der Vorstand von AGRA zu einer Sitzung in Berlin - das Spitzengremium der "Alliance for a Green Revolution in Africa" besprach die nächsten Schritte ihrer Politik. Doch wie soll das Agrarwesen Afrikas in zehn Jahren aussehen? Eine Frage - viele Antworten von Experten.
Was haben Elektrotechnik, Telekommunikation und Landwirtschaft gemeinsam? Sie wecken die Leidenschaft von Strive Masiyiwa: Vor 30 Jahren startete er mit 75 Dollar eine Elektroinstallationsfirma, surfte später als Pionier auf der Telekommunikationswelle – und engagiert sich heute für die Transformation afrikanischer Landwirtschaft.
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Was sind die Folgen des Einsatzes von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft? Wo helfen, wo schaden sie? Über dieses Reizthema globaler Bandbreite diskutieren Lena Luig, Referentin bei der entwicklungspolitischen Organisation INKOTA, und Wissenschaftsjournalist Ludger Weß.
Joe DeVries ist Züchter – und Vizepräsident von AGRA (Alliance for a Green Revolution in Africa). Was sind die Chancen und Risiken einer „Grünen Revolution“ in Afrika? Ein Gespräch zwischen Jan Rübel und ihm über Produktivität, Bedarf und Paternalismus.
Afrika hat hervorragende Voraussetzungen, Landwirtschaft zu seinem Wirtschaftsmotor zu entwickeln. Doch das Potential dafür wird bei weitem nicht ausgeschöpft, unter anderem weil Frauen bei der Ausübung ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit auf erhebliche Hindernisse treffen. Die Organisation AWAN Afrika will diesen Umstand ändern.
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Subsahara-Afrika steht vor Entwicklungsschüben in der Landwirtschaft, ganze technologischen Entwicklungen könnten übersprungen werden. Doch wie sollen diese gelingen? Über mögliche Rollen digitaler Dienste und ihre Potenziale.
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Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt beteiligte sich nicht am UNFSS Pre-Summit in Rom. Stattdessen nahm die Organisation an einem Gegengipfel teil, der zeitgleich stattfand. Ein Gespräch mit Francisco Marí über die Gründe, den Ablauf – und wie es nun weitergeht.
Vitaminarme Ernährung muss teurer werden, In-Vitro-Fleisch ist kein Allheilmittel und Agrarsysteme sollten dezentraler aufgestellt werden. Bioland Präsident Jan Plagge im Interview über die Herausforderung der (zukünftigen) Welternährung.
Der WWF hat eine aufsehenerregende Studie zur Verschwendung von Lebensmitteln erstellt. Im Fokus: Die Verluste in der Landwirtschaft. Was getan werden kann, erläutert Peter McFeely, globaler Leiter der Abteilung Kommunikation und strategische Planung
Genveränderte Bakterien, die zu essbaren Proteinen werden. Kühe grasen auf dem Feld und in einer industrielle Kreislaufwirtschaft entsteht kein Abfall. Journalist Jan Grossarth sieht ein Silberstreifen am Horizont für die Zukunft der Welternährung.
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Indische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern verbinden traditionelle mit innovativen Praktiken, um organischen Kohlenstoff im Boden zu rehabilitieren. Ein Fallbeispiel wie Politik, Landwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit dem Klimawandel entgegenwirken können.
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Ein Leben ohne Hunger innerhalb der planetaren Grenzen ist möglich! Mit diesem Leitgedanken tritt ab sofort die neue BMZ-Strategie zu unserem gemeinsamen Thema, Leben ohne Hunger, in Kraft. Erfahren Sie hier mehr.
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In Anbetracht der Dringlichkeit einer Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme beleuchtet die Arbeitsgruppe für Ernährungssysteme und Agrarökologie der GIZ Indien in Zusammenarbeit mit Partnern der Think20 das Potenzial von Agrarökologie. Ein Policy Brief wurde nun veröffentlicht.
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Frauen leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit – trotzdem wird ihre Arbeit in der Landwirtschaft oft nicht gewürdigt und sie haben schlechteren Zugang zu Land und Krediten. Drei Agrarunternehmerinnen aus Indien, Côte d’Ivoire und Sri Lanka berichteten auf der diesjährigen BIOFACH-Messe in Nürnberg, wie sie sich und anderen Frauen mehr Platz in der Branche verschaffen.
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Jede Sekunde verlieren wir weltweit wertvollen, gesunden Boden in der Größe von vier Fußballfeldern. Eine von vielen Tatsachen, die beim Festakt zum Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre am 17. Juni 2024 einem breiten Publikum in Bonn und weltweit über einen Livestream aufgezeigt wurden. Gefeiert wurde das 30-jährige Jubiläum der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) in der Bonner Bundeskunsthalle.
Kleinbauern haben in der afrikanischen Landwirtschaft oft das Nachsehen. Zugang zu Märkten und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit gelingt nur, wenn die Kleinbetriebe ihre Kräfte bündeln. Doch die Betroffenen in Partnerländern sind oft ratlos, was die Realisierung genossenschaftlicher Modelle betrifft. Auch hier unterstützt das BMZ mit der SEWOH und der Sozialstrukturförderung.
Ein Projekt des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.
Starke Bauern sind der Schlüssel für eine eigenständige nachhaltige Entwicklung. Dadurch können Sie ihre eigenen Interessen gegenüber Marktpartnern und der Politik wirkungsvoller durchsetzen. Soziale Innovationen können gemäß Andreas Quiring helfen, die tatsächlichen Bedürfnisse der betroffenen Bauern zum Maßstab zu machen.
Einheimischer Reis kostet in Togos Hauptstadt Lomé fast doppelt so viel wie die importierte Ware aus Thailand. Doch es gibt gute Gründe, das lokale Produkt zu bevorzugen.
Die Förderung kleinbäuerlicher Frauengruppen über Selbsthilfe-Ansätze leistet einen entscheidenden Beitrag zur ökonomischen Stärkung der ländlichen Betriebe. Über die Organisation und die verbundenen Gruppenaktivitäten kann extreme Armut reduziert und die Ernährungssituation verbessert werden.
Jehiel Oliver arbeitete erfolgreich im Consulting. Dann stieg er aus dem Investmentbanking aus und wurde Sozialunternehmer. Seine Mission: Traktoren für Afrika, und zwar auf Miete! Wie kam er darauf? Das beantwortet im Gespräch mit Jan Rübel.
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Karen Mapusua, Präsidentin des IFOAM Organics International Network, über die Gefahr, dass die Nachhaltigkeit durch die derzeitige Treibstoffkrise und die Inflation aus aus dem Fokus gerät, darüber, warum Biobäuer*innen gehört werden sollten und warum sie auf Fidschi, wo sie lebt, einen anderen Blick auf die "Krisen" der Welt hat.
Ein Beitrag von William Onura und Larissa Stiem-Bhatia
Auch in der Landwirtschaft ist es wichtig politische Interessensgruppen in den Diskurs mit einzubeziehen. Um die Brücke zwischen praktische Anwendung und politischem Handeln zu bauen, hat der Think Tank TMG den Governor's Day with Farmers (GDF) im Kakamega County in Kenia ins Leben gerufen. Nun fand er zum zweiten Mal statt. Doch was sind die konkreten Ziele und Vorteile des Governor's Days?
Wie kann ländliche Wirtschaft lebensfähig und modern werden? Eine Frage, der William Madudike, Jugendvertreter der Zimbabwe Farmers Union (ZFU) und selbst Kartoffelbauer nachgeht. Er argumentiert, dass die gesamte ländliche Wirtschaft und Akteure von den Erzeuger*innen bis zu den Verbraucher*innen in den Blick genommen werden müssen. Ein Interview über die initiative Rolle der Jugend.
Partnerschaften sind notwendig, um die vielfältigen Schocks für die Lebensmittelsysteme zu bewältigen – das sagt Dr. Jacqueline Mkindi, Präsidentin des Agriculture Council Tanzania (ACT) und Geschäftsführerin der Tanzanian Horticulture Association (TAHA).
In Himachal Pradesh, Indien, treten Naturkatastrophen immer häufiger auf und die klimatischen Bedingungen verändern sich – mit negativen Folgen für die Apfelproduktion und den Lebensunterhalt der Bauern aus. Ganzheitliche und mehrdimensionale Innovationsbündel sind für die gesamte Wertschöpfungskette erforderlich, um das Ernährungssystem zukünftig resilienter zu gestalten.
Die Vereinten Nationen planen einen Gipfel zu Ernährungssystemen - und nun diktiert das Corona-Virus die Agenda. Der Chefökonom des UN-Welternährungprogramms zieht eine aktuelle Bilanz. Ein Gespräch mit Jan Rübel über Pandemien, die Chromosomen der Entwicklung – und über die Konflikte, die sie hemmen.
In afrikanischen Ländern besteht nach wie vor ein enormes geschlechtsspezifisches Gefälle beim Zugang zu Arbeit und Kapital. Was sind die Folgen von Covid-19 für die dortigen Frauen? Jan Rübel befragte Léa Rouanet zu Lockdowns und genderbasierter Gewalt. Die Ökonomin arbeitet im Africa Gender Innovation Lab der Weltbank.
Aus dem Labor für die Massen: Maria Andrade züchtete neue biofortifizierte Süßkartoffeln, welche in Afrika breit angebaut werden. Sie setzt ihre Hoffnung auf eine Transformation afrikanischer Landwirtschaften.
Eine Studie der Weltbank sagt voraus, dass Millionen Menschen in Subsahara-Afrika wegen des Klimawandels ihre Heimat verlassen. Wir sprachen mit einem Autoren vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Der Lockdown wegen COVID-19 traf die Wirtschaft stark - darunter besonders die Landwirtschaft mit ihren Lieferketten und Absatzmärkten. Welche kreativen Umgangsstrategien haben die Betroffenen dabei gefunden? Das Seminar für ländliche Entwicklung hat hierzu eine Forschungsstudie begonnen.
Der erste „Climate Adaptation Summit“ hat Klimaanpassung erstmals ins Zentrum der Politik gerückt. Das virtuelle Treffen vereinigte globale Player mit einem Ziel: Der Aufbau von Resilienz ist genauso wichtig wie Klimaschutz selbst. Rund 15.000 Teilnehmer*innen diskutierten direkte Vorschläge.
Die Pandemie hat gezeigt, dass Gesundheit und Ernährung eng zusammenhängen. Die One-Health-Initiative stärkt das Engagement und die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesen Feldern. Welche Rolle die deutsche Politik dabei spielt und wo die Herausforderungen liegen, erklärt D. Maria Flachsbarth im Interview.
Der Jemen erlebt zurzeit eine der schlimmsten Katastrophen, durch anhaltende Kriege, Hunger und Krankheitsausbrüche. Die GIZ versucht die Ernährungssituation und Widerstandskraft der Jemeniten vor Ort zu verbessern.
Der Klimawandel zerstört vielerorts Entwicklungsfortschritte. Im klugen Zusammenspiel schützen Digitalisierung und Versicherungswirtschaft betroffene Kleinbauern. Claudia Voß ist Pressesprecherin des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft.
Wenn es an fruchtbaren Böden und Regen mangelt, bricht schnell Hunger aus. Maria Smentek vom World Food Programme (WFP) erklärt, wie Bäuerinnen und Bauern sowie Viehhirt*innen dem Klimawandel mit Hydrokulturen begegnen können.
Fisch ist aufgrund seiner Nährstoffe ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Mangel- und Unterernährung. Aber nicht nur das zeichnet ihn aus. Fisch bildet auch die Lebens- und Beschäftigungsgrundlage von 600 Millionen Menschen weltweit.
Die afrikanische Binnenfischerei ist zunehmend auf den Fang kleiner Fischarten angewiesen, die sonnengetrocknet über weite Distanzen gehandelt werden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag gegen "versteckten Hunger": Im Ganzen verzehrt sind Kleinfische eine wichtige Quelle für Mikronährstoffe. Nur hat dies die Politik leider noch nicht erkannt.
Was ist erforderlich, damit die Ernährungssysteme ausreichende und gesunde Nahrung liefern, ohne dabei unserem Planeten zu schaden? Wie lässt sich Ernährungssicherheit trotz der Bedrohung durch Klimawandel aufrechterhalten? Unsere Autoren betrachten einzelne Aspekte unserer zukünftigen Ernährungssysteme im Kontext der Coronakrise.
Süßwasserdefizite betreffen immer mehr Menschen auf der ganzen Welt. Um dem entgegenzuwirken, wird sich unser globales Ernährungssystem ändern müssen, so unsere Autorin. Ein Plädoyer für mehr Forschung zu alternativen Nutzpflanzen und intelligenten Wasserlösungen.
Ein Beitrag von Kerstin Weber und Brit Reichelt-Zolho (WWF)
Biologische Vielfalt und nachhaltige Landwirtschaft sichern die Ernährung von Gesellschaften. Und sie schützen auch besser vor dem Ausbruch von Pandemien. Der Erhalt von Ökosystemen wird so zur globalen Überlebensfrage.
Ein Beitrag von Sarah D´haen & Alexander Müller, Louisa Nelle, Bruno St. Jaques, Sarah Kirangu-Wissler und Matteo Lattanzi (TMG)
Einblicke junger Landwirte in die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Ernährungssysteme in Subsahara-Afrika @CovidFoodFuture und Videotagebücher aus Nairobis informellen Siedlungen.
Insekten lassen sich klima- und unweltfreundlich züchten, sind reich an Proteinen und Aminosäuren und ernähren sich von Agrarabfällen. Marwa Abdel Hamid Shumo glaubt: Sie sind die perfekt Waffe gegen den globalen Hunger
Eine Gruppe Landloser in Äthiopien verarbeitet Lebensmittel und schafft sich damit eine Zukunft. Dorothea Hogengarten berichtet, wie die GIZ Menschen im nordäthiopischen Bundesstaat Tigray dabei unterstützt, sich besser zu ernähren.
Urban Gardening findet immer mehr Anhänger. Menschen, die sich als Teil einer grünen Bewegung sehen, legen auf städtischen Flächen Nutzgärten an. In Gegenden großer Armut im globalen Süden ist urbane Landwirtschaft Teil einer Ernährungsstrategie.
Die Mehrheit der Produzierenden in Entwicklungsländern sind Frauen. Obwohl sie maßgeblich zur Ernährungssicherheit ihrer Familien beitragen, sind sie in der männerdominierten Landwirtschaft nach wie vor chronisch benachteiligt beim Zugang zu Land, Krediten, Technologien und Bildung.
Ein Beitrag von Nadine Babatounde und Anne Floquet (MISEREOR)
Um Mangelernährung bei Kleinkindern vorzubeugen und die Rolle der Frauen in ihren Gemeinschaften zu stärken, setzt Misereor gemeinsam mit der lokalen Nichtregierungsorganisation CEBEDES ein Programm zu integrierten Hausgärten in Benin um - eine Bilderstrecke.
Auch wenn COVID-19 die Gesundheit der Menschheit bedroht, dürfen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht mehr Leid verursachen als die Krankheit selbst. Das gilt besonders in armen Entwicklungsländern, wo die Bedeutung der Coronakrise für die Ernährungssicherung weitaus gravierender ist!
Die Virus-Infektion COVID-19 wird in den meisten afrikanischen Ländern mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gesundheits- und Lebensmittelkrise auslösen. Um diese zu bewältigen, ist es nach Ansicht unseres Autors wichtiger denn je, die Politik konsequent an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auszurichten.
COVID-19 hat beispiellose Auswirkungen auf die Welt. Wie immer sind die Schwächsten am härtesten betroffen, sowohl zu Hause als auch – und dort besonders – im Ausland. Ein gemeinsamer Aufruf des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und des Department for International Development (DFID).
Ein Beitrag von Essa Chanie Mussa (University of Gondar)
Junge Menschen brauchen reale Chancen zur Entwicklung, um der Armut zu entkommen und ihre Ziele zu verwirklichen. Regierungen, politische Entscheidungsträger, internationale Entwicklungspartner und Spender stehen in der Verantwortung, neue Strategien zu entwickeln.
Ein Bericht von Bettina Rudloff und Annette Weber (SWP)
Corona verschärft bestehende Krisen durch Konflikt, Klima, Hunger und Heuschrecken in Ostafrika und am Horn von Afrika. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, müssen all diese Krisen in ihrem regionalen Kontext erfasst werden.
Ein Bericht von Alexander Müller und Jes Weigelt (TMG)
Während sich das Klima wandelt, wächst die Bevölkerung in Afrika, werden fruchtbares Land und Arbeitsplätze knapper. Neue Wege führen zur Landwirtschaft in der Stadt und einem neuen Mittelstand auf dem Land.
Ein Beitrag von Michael Brüntrup (DIE) und Daniel Tsegai (UNCCD)
Dürren sind die Naturkatastrophen mit den weitreichendsten negativen Folgen. Während auch reiche Länder von Dürre noch empfindlich getroffen werden, sind Hungersnöte dort nicht mehr anzutreffen.
Ein Blick durchs Brennglas - der weltweite Klimawandel bringt auch in Äthiopien das Klima durcheinander. Die Antwort von Kleinbauern in der nördlichen Region heißt: Diversifizieren!
Veröffentlichung der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability
Die Weltgemeinschaft scheitert im Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und Fehlernährung. Das zeigt das der Tiny Atlas „Armut Macht Hunger“ der von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability veröffentlicht wurde. Neben Zahlen und Fakten werden auch die Gründe für Hunger und Fehlernährung dargestellt und erklärt.
Interview mit Martina Fleckenstein (WWF), Michael Kühn (WHH) und Christel Weller-Molongua (GIZ)
Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel: Zum ersten Mal richten die Vereinten Nationen einen Summit zu Ernährungssystemen aus. Im Interview ziehen Martina Fleckenstein, Michael Kühn und Christel Weller-Molongua gemeinsam Bilanz.
Die internationale Agrarforschung reagiert auf neue Herausforderungen: Deren Beratungsgruppe unterzieht sich einem tiefgreifenden Reformprozess und vereint Wissen, Partnerschaften und Infrastrukturen zu OneCGIAR.
Interview mit Paul Newnham, den Direktor des Sustainable Development Goal (SDG) 2 Advocacy Hub.
Auf dem Vorgipfel in Rom ging es um die Umgestaltung der Ernährungssysteme. Wie bringt man das einer breiten Öffentlichkeit nahe? Fragen an Paul Newnham, der als Direktor des SDG 2 Advocacy Hub die Öffentlichkeitsarbeit der Gipfel betreut.
In Rom kommen aus aller Welt Ernährungsexperten zusammen. Sie destillieren nicht nur 2000 Ideen, um Ernährungssysteme zu verbessern – sie bereiten auch den großen UN-Gipfel im September in New York vor. Was muss getan werden, damit dieser Gipfel nicht scheitert? Ein Gespräch.
Irene Hoffmann beschreibt, was wir über die Zusammenhänge wissen, welche Rolle die Landwirtschaft bei der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung der Biodiversität spielen muss und wie der notwendige Wandel der Agrarsysteme aussehen könnte.
Journalist Jan Rübel hat sich mit Joao Campari im Vorfeld des UNFSS Vorgipfel ausgetauscht. Der Vorsitzende von Action Track 3 blickt auf wesentliche Herausforderungen bei der Transformation bestehender Ernährungssysteme hin zu einer naturverträglichen Produktion und teilt seine Erwartungen an den Gipfel.
Doppelinterview mit Tony Rinaudo und Volker Schlöndorff
Tony Rinaudo sorgt mit traditionellen Wiederaufforstungsmethoden für Abermillionen von Bäumen in Afrika – und Volker Schlöndorff dreht eine Kinodokumentation über den Australier. Ein Zwischenergebnis: Ein Lehrfilm im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Ausbleibende Saisonarbeitskräfte und Virenexplosion in Schlachthöfen, steigende Gemüsepreise, Klimakrise - all das macht deutlich, was eigentlich schon seit Jahrzehnten klar ist: unser Ernährungssystem ist zwar hoch produktiv. Es ist aber nicht resilient.
Kurz vor dem Ausscheiden aus seinem Amt als Generaldirektor des IFPR spricht Shenggen Fan über nötige Reformen und Vorgehensweisen, um die globale Ernährungssicherheit im kommenden Jahrzehnt zu erreichen. Für SEWOH zieht der Agrarexperte Bilanz - was ist nun zu tun?
Jeden Oktober veröffentlicht die Organisation „Welthungerhilfe“ den Welthunger-Index, mit dem die Hungersituation erfasst wird. Was sind die Trends – und was muss unternommen werden? Fraser Patterson ist Referent für Welternährung und beschäftigt sich mit dem Index.
Bis 2050 müssen neun Milliarden Menschen genügend zu essen haben. Als Weltbevölkerung müssen wir mehr Nahrungsmittel produzieren und weniger verschwenden. Das ist auch die oberste Priorität des UN World Food Programme (WFP).
Ein Beitrag von Emile Frison und Nick Jacobs (IPES-Food)
Die industrielle Landwirtschaft hat es bisher nicht geschafft, Probleme wie Hunger oder Mangelernährung zu lösen. Sie scheint vielmehr weitere Probleme zu verursachen. Emile Frison und Nick Jacobs fordern einen Umbau des Ernährungssystems und betonen die Schlüsselrolle der Vielfalt.
Drei Viertel der Weltbevölkerung besitzt keine juristisch abgesicherten Landrechten, was fehlende Investition und mangelnde Innovation begünstigt. Das Projekt "Improvement of Livelihood and Food Security" unterstützt Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Land zu erwerben.
Der Klimawandel ist für die Menschen im Globalen Süden längst im Alltag angekommen. Mit welchen Auswirkungen kämpfen die Betroffenen und welche Forderungen ergeben sich daraus für die Klimakonferenz?
Jeder Temperaturanstieg um einen Grad Celsius erhöht das Konfliktrisiko um zwei bis zehn Prozent. Die Klimakrise ist eine humanitäre Krise, wie die Fotos von Christoph Püschner und Frank Schultze zeigen.
Die Klimakrise wirkt als Brandbeschleuniger des Hungers. Was muss sich ändern im Kampf gegen den Hunger, und welchen Stellenwert hat humanitäre Hilfe für internationalen Entwicklungszusammenarbeit?
Im Vorfeld des G7-Gipfels diskutierten Expert:innen aus Politik und Zivilgesellschft nachhaltige und effektivere Handlungsoptionen der G7-Staaten zur Hungerbekämpfung.
Ein Beitrag von Adrian Muller, Catherine Pfeifer und Jürn Sanders (FiBL)
Die Reduzierung von Schwerpunkten der Biodiversität oder die Aufgabe von ertragsärmeren, extensiveren Produktionssystemen ist der falsche Ansatz zur Bewältigung der drohenden globalen Nahrungsmittelkrise, meinen die Autor*innen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).
Gesunde, ertragreiche Böden sind eine Grundvoraussetzung für die weltweite Ernährungssicherung – einer der Schwerpunkte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Staatssekretär Jochen Flasbarth über die Bemühungen Deutschlands zur Unterstützung einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung.
Ob Bananenbrot aus braunen Bananen, bewusste Einkaufspläne oder Foodsharing: Wir geben euch fünf Tipps wie ihr eure alltägliche Lebensmittelverschwendung reduzieren könnt.
Warum sind kurz- und langfristige Antworten wichtig, um aktuelle und zukünftige globale Krisen zu bewältigen? Sebastian Lesch, Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), gibt im Gespräch mit der Global Donor Platform for Rural Development (GDPRD) Antworten auf diese und weitere Fragen und erklärt, wie sehr Deutschland es begrüßt, wenn alle Geber an einem Strang ziehen und gemeinsam handeln.
Steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise, physische Zerstörung und Lieferketten-Engpässe: Warum die Schwarzmeer-Region eine entscheidende Rolle spielt, und welche Auswirkungen der Krieg in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit hat.
Neue Einblicke zur Entwicklung des Handels und der Reiswertschöpfungskette in Westafrika
Niedrige Importzölle, Schmuggelaktivitäten, unvorhersehbare Steuerbefreiungen und eine schwache Durchsetzung von Lebensmittelsicherheitsnormen: Das Potenzial lokaler Reis-Wertschöpfungsketten wird in westafrikanischen Ländern untergraben.
Entwicklungszusammenarbeit muss Good Governance und eine Transformation hin zu nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen in den Mittelpunkt stellen: Abteilungsleiter Dirk Meyer aus dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) über Ziele, Leitlinien und priorisierte Handlungsfelder der neuen Leitung.
Ein Beitrag von Dr. Fatima Olanike Kareem und Dr. Olayinka Idowu Kareem
Hohe Agrarpreise betreffen Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen, wobei sich das Problem für letztere durch fehlende oder unzureichende Resilienzmaßnahmen noch verschärft. Dr. Fatima Olanike Kareem, AKADEMIYA2063, und Dr. Olayinka Idowu Kareem, Universität Hohenheim, diskutieren, was getan werden kann, um die negativen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit abzumildern.
Die Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben es vielen Ländern ermöglicht, neue Exportmärkte für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu erschließen. Kleinbäuerliche Betriebe sind dabei jedoch weitgehend außen vor geblieben. Wie sich das ändern lässt, erläutert Dr. Niladri Sekhar Bagchi anhand seiner Erfahrungen in Indien.
Ein Beitrag der Global Donor Platform for Rural Development
Zwei Jahre nach dem UN Food Systems Summit veranstalteten die Global Donor Platform for Rural Development und das Shamba Centre for Food & Climate ein offizielles Side Event auf dem UNFSS+2. Diskutiert wurde, wie öffentliche Geber die Wirkung ihrer Investitionen erhöhen können.
Der Irak hat viele Jahre unter Krieg, Sanktionen und Wirtschaftskrisen gelitten. Ally-Raza Qureshi vom Welternährungsprogramm im Irak sieht indes Fortschritte. Doch nun machen sich die Auswirkungen des Klimawandels im Lande bemerkbar. Was ist zu tun?
Der Gaza-Streifen hängt stark von humanitärer Hilfe ab, mit dem aktuellen Krieg mehr denn je. Die Bevölkerung Gazas ist sehr jung: Die Hälfte sind Kinder. Wie ist ihre Lage vor Ort? Fragen an Lucia Elmi, Unicef-Sonderbeauftragte im Staat Palästina.
Die Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der palästinensischen Hamas eskalieren. Was bedeutet das für eine Region, die schon vorher stark von äußerer Hilfe abhing? Fragen an Dr. Muriel Asseburg, Senior Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.
Frauen und Mädchen in von Armut betroffenen Ländern sind von den derzeitigen multiplen Krisen in besonderer Weise betroffen. Expert*innen des International Food Policy Research Institute (IFPRI) diskutieren die Zusammenhänge zwischen Geschlechtern, Resilienz und Ernährungssicherheit und untersuchen, wie die Resilienz von Frauen und Mädchen in Krisen gestärkt werden kann.
Im Westjordanland erschweren politische Spannungen und zunehmend schlechte Wetterbedingungen die Landwirtschaft. Was ist zu tun? Fragen an Abbas Milhem, Geschäftsführender Direktor der Palestinian Farmers Union (PFU).
Wie kann die Landwirtschaft für junge Menschen in ländlichen Gebieten attraktiver gestaltet werden? Advocacy- und Aufklärungskampagnen können eine wichtige Rolle dabei spielen. Simeon Kambalame, Timveni Child and Youth Media Organization, hat eine solche Kampagne in Malawi ins Leben gerufen.
Zum Auftakt der Welternährungswoche rund um den Welternährungstag am 16. Oktober eine eindeutige Botschaft: Kanzlerin Angela Merkel betont, dass der Kampf gegen den weltweiten Hunger nur mit internationaler Verantwortung und Solidarität erfolgreich sein wird.
Shu Wen Ng ist Gesundheitsökonomin. Sie weiß, was am besten auf den Teller kommt. Doch wie gelingt dies massenhaft in Ländern mit schwächeren Einkommen? „Die Lösungen für den Weg dorthin existieren bereits“, sagt sie, „was aber oft fehlt, ist eine mutige Führung, die sie umsetzt“.
Von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in Deutschland bis zu nachhaltigeren Anbaumethoden von Kakao in Ecuador: WWF arbeitet auf diversen Ebenen. Beim WWF Stand auf der Grünen Woche wird gezeigt, wie facettenreich Naturschutzarbeit ist und welche Rolle die Entscheidung eines Jeden spielt.
Das Cluster Landwirtschaft und Ernährungssicherung der GIZ in Sambia zeigt, wie Synergien funktionieren können: Mehrere Projekte und Partnerorganisationen unterstützen die Bevölkerung auf unterschiedlichen Wegen, besseren Zugang zu gesünderer und ausgewogener Ernährung zu bekommen.
Seit knapp 20 Jahren ist Felix Phiri Leiter der Abteilung für Ernährung, HIV und AIDS im Gesundheitsministerium von Malawi. Ein Portrait über Konstanten und den Wandel.
Die Diversifizierung unserer Proteinversorgung durch pflanzliche Nahrungsmittel und kultiviertes Fleisch kann einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung leisten, insbesondere in den Ländern des globalen Südens. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist jedoch noch viel Forschungsarbeit erforderlich. Und politische Unterstützung, wie Ivo Rzegotta vom Good Food Institute aufzeigt.
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