Während sich das Klima wandelt, wächst die Bevölkerung in Afrika, werden fruchtbares Land und Arbeitsplätze knapper. Neue Wege führen zur Landwirtschaft in der Stadt und einem neuen Mittelstand auf dem Land
Alexander Müller, Diplom-Soziologe, ist Leiter einer globalen Studie des UN-Umweltprogramms über "The Economics of Ecosystems and Biodiversity for Agriculture and Food"und Geschäftsführer von „TMG – Töpfer, Müller, Gaßner GmbH, ThinkTankforSustainabilty“.
Seit 1961 steigen die jährlichen Durchschnittstemperaturen in Afrika in Folge der steigenden Konzentration von klimarelevanten Gasen in der Atmosphäre an. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die historischen und bis heute andauernden Emissionen der Industrieländer zurückzuführen. Die Folgen dieses anthropogenen Klimawandels sind schon heute regional und lokal, beispielsweise in der Niederschlagsvariabilität, zu beobachten, die Prognosen sind düster. Der Weltklimarat sagt in seinem 5. Assessment Report voraus, dass die Maiserträge in vielen Ländern südlich der Sahara um mehr als 20 Prozent sinken werden - und Mais ist dort die zentrale Nahrungsgrundlage. Prognosen des Weltbiodiversitätsrats IPBES gehen davon aus, dass sich die P¬roduktivität der afrikanischen Seen bis zum Jahr 2100 um 20 bis 30 Prozent verringern kann, also die tierische wie pflanzliche Biodiversität stark abnimmt. Es ist bisher nur in Umrissen klar, wie gravierend sich der resultierende Verlust an Ökosystemdienstleistungen auf die Landwirtschaft und die Möglichkeiten für ländliche Entwicklung auswirken wird. Unbestritten ist aber, dass der Klimawandel bestehende Herausforderungen für die Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung verschärfen wird und als Verstärker der bereits bestehenden großen Herausforderungen angesehen werden muss.
Diese Aufgaben werden umso größer je weniger das international vereinbarte Ziel erreicht werden wird, die durchschnittliche globale Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius zu begrenzen. Die Umsetzung der bisher vorgelegten nationalen Pläne zur Emissionsminderung (NDCS) führt laut des UN-Umweltprogramms (UNEP) zu einem Temperaturanstieg von rund 3 Grad Celsius. In der Wissenschaft besteht Einigkeit darüber, dass die Temperaturen in Afrika stärker steigen als im globalen Durchschnitt. Christoph Müller vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in Bonn gibt den Faktor 1,5 an. Das würde eine Temperatursteigerung in Afrika um 4,5 Grad Celsius bedeuten.
Anpassung an den Klimawandel in Afrika und Resilienzstrategien - also die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen - werden zentrale Aufgaben der nächsten Jahre sein. Der Klimawandel erhöht die Verwundbarkeit der Menschen, insbesondere der Armen. Benötigt werden angepasste Maßnahmen für die Gestaltung des ländlichen Strukturwandels und die Bewältigung der massiven Urbanisierung. Dazu bedarf es neuer Ansätze für ländliche Entwicklung und der Gestaltung der Urbanisierung. Innovative Formen der Kooperation werden erforderlich sein, um Ernährung zu sichern und möglichst viel Beschäftigung zu erreichen, ohne die Naturressourcen zu überlasten.
Uns erscheint es dabei wichtig, dass diese Herausforderungen nicht isoliert voneinander, sondern in ihrem komplexen Zusammenwirken analysiert und – noch wichtiger – in gemeinsamen Lösungsstrategien bearbeitet werden müssen.
Entwicklungstrends
Der Klimawandel fällt mit langfristigen Trends zusammen, die als ein Handlungsrahmen für die nächsten Jahrzehnte verstanden werden müssen.
Bevölkerungswachstum und Urbanisierung
Die Bevölkerung Afrikas wird sich von heute rund 1,5 Milliarden Menschen auf über 4 Milliarden im Jahr 2100 erhöhen, legt man die sogenannte mittlere Bevölkerungsprognose zugrunde. Das bedeutet, dass bis zum Jahr 2050 zusätzliche 1 Milliarde Menschen zu ernähren sein werden.
Mit einer Urbanisierungsrate von 40 Prozent lebt die Bevölkerung Afrikas überwiegend im ländlichen Raum. Gleichzeitig wächst die städtische Bevölkerung schneller als im globalen Vergleich. Im Jahr 2050 gehen die Vereinten Nationen deswegen von einer Urbanisierungsrate von 56 Prozent aus.
Bedarf an Arbeitsplätzen
Mit der wachsenden Bevölkerung wird auch die Nachfrage nach Arbeitsplätzen steigen. Nach Angaben der African Development Bank wird sich die Zahl der jungen AfrikanerInnen im Alter von 15 bis 35 Jahren bis zum Jahr 2050 auf über 830 Millionen verdoppeln. Schon heute sind von den rund 415 Millionen jungen Menschen in Afrika ein Drittel ohne formale Beschäftigung, ein Drittel in sogenannten prekären Beschäftigungsverhältnissen und nur ein Sechstel in regulären Beschäftigungsverhältnissen. Und während 10 bis 12 Millionen junge Menschen jährlich neu auf den Arbeitsmarkt kommen, werden nur knapp 3,1 Millionen Arbeitsplätze neu geschaffen. Die Herausforderung betrifft auch das gesamte Erziehungs- und Bildungssystem. Wie viele Schulen und Universitäten müssen gebaut und betrieben werden, wie viele Ausbildungsplatze soll es außerhalb der Universitäten geben, wie können gleiche Chancen für Mädchen und Jungs in der Bildung eröffnet werden, um auf zukunftsfähige Arbeitsplätze vorzubereiten? Und welche wirtschaftliche Dynamik braucht es, um für die Absolventen Beschäftigung, Einkommen und Zukunft bereitzustellen?
Mangel- und Fehlernährung
Laut des Berichts „The State of Food Security and Nutrition 2017“ steigt die weltweite Zahl der hungernden Menschen seit 2014 wieder. Waren es im Jahr 2000 rund 900 Millionen hungernde Menschen, so war die Zahl im Jahr 2013 auf 775 Millionen gesunken, um seither wieder auf 815 Millionen zu steigen. Auch der Anteil der Hungernden an der Gesamtbevölkerung ging zuerst von 14,7 Prozent im Jahre 2000 auf 10,6 Prozent im Jahr 2015 zurück, doch steigt der Anteil seither wieder leicht an. In Afrika südlich der Sahara hat sich die absolute Zahl der hungernden Menschen von 178 Millionen im Jahr 2000 auf jetzt 224 Millionen Menschen im Jahr 2016 erhöht.
Gleichzeitig sind Übergewicht und krankhaftes Übergewicht weltweit auf dem Vormarsch. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass die Neuerkrankungen durch Diabetes in Afrika von 3,1 Prozent im Jahr 1980 auf 7,1 Prozent im Jahr 2014 angestiegen ist. Die absolute Zahl der an Diabetes erkrankten Menschen ist von vier Millionen auf 25 Millionen gestiegen.
Knappheit und Verlust von fruchtbarem Land
Nach Schätzungen des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) sind heute bereits rund 500.000 Quadratkilometer Land in Afrika durch Überausbeutung, Erosion, Versalzung und Verschmutzung degradiert. Nach Angaben der Initiative "Economics of Landdegradation" könnten in Afrika rund 280 Millionen Tonnen Getreide mehr produziert werden, wenn es gelänge, die Auswirkungen der durch Menschen verursachten Bodenerosion zu stoppen. Insgesamt schätzt die Initiative, dass ein „Weiter so“ und damit das Unterlassen von Maßnahmen gegen den Verlust von fruchtbaren Böden das Bruttosozialprodukt Afrikas um 12 Prozent reduzieren würde.
Es bedarf Strategien zur Ernährungssicherung in Subsahara-Afrika, die sich sowohl dem ländlichen Raum als auch den Städten widmen. Ein Fokus auf entweder den ländlichen Raum oder die Städte allein wird den dynamischen Urbanisierungs- und Bevölkerungswachstumsraten nicht gerecht werden. Gleichzeitig müssen die Strategien so differenziert werden, dass sie auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten besonders verletzlicher Gruppen ausgerichtet sind. So verlockend ein alleiniger Fokus auf Haushalte sein mag, die bereits in der Lage sind mit marktbasierten Ansätzen Teil von landwirtschaftsbasierten Wachstumsstrategien zu werden, so wenig wird ein solcher Ansatz zur Überwindung struktureller Hindernisse ländlicher Entwicklung beitragen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Diese Überlegungen zielen nicht darauf ab, den ländlichen Strukturwandel aufzuhalten. Aber auch Haushalte, deren Ernährung nicht gesichert ist, müssen sukzessive besser gestellt werden, statt sie weiter an den Rand und und in die Armut zu drängen.
Vor dem Hintergrund der identifizierten Trends soll hier auf drei Investitionsfelder eingegangen werden, die exemplarisch für vernetzte Antwortstrategien stehen und denen bei der Bewältigung der Herausforderungen eine bedeutende Rolle zukommen wird.
Landwirtschaftliche Produktion unter den Bedingungen des Klimawandels wird noch wissensintensiver werden.
Städtische Landwirtschaft in „controlled environemnts“: Die hohe Urbanisierungsrate und die Fehlernährung in der städtischen Mittelschicht und unter armen Bevölkerungsgruppen rückt die Frage der Produktion frischer Lebensmittel in den Städten in den Vordergrund. Das Bild des "Prosumers", also des Menschen, der sowohl Produzent als auch Konsument frischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse ist, wird zunehmend auch in Städten wichtig. Das Schaffen von Arbeitsplätzen und die Verbesserung von Ernährung gehen Hand in Hand. Die Lebensmittelproduktion in den Städten wird in „controlled environments“, kontrolliertem Umfeld, stattfinden, das von „urban gardening“ bis zu hochtechnologischen Lösungen reicht, in denen die Produktion ohne Pflanzenschutzmittel möglich sein wird. In Kombination mit der steigenden Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien werden so neue Produktionsformen möglich werden - und angesichts des Klimawandels und der Klimaschwankungen notwendig werden. Diese Produktion ist auch eine Anpassung an den Klimawandel.
Rahmenbedingungen für ökosystembasierte Anpassung schaffen
Die landwirtschaftliche Produktion in Subsahara-Afrika wird in Zukunft mit zunehmenden Klimaschwankungen umgehen müssen. Sehr starker Regen und ausgedehnte Phasen von Trockenheit sind nur Beispiele für Klimaextreme, die aufgrund des Klimawandels die neue Normalität darstellen werden. Pilotprojekte haben gezeigt, dass ökosystembasierte Anpassung an den Klimawandel erfolgreich möglich ist, also durch Anpassungsmaßnahmen, die auf der Nutzung und Sicherung von Ökosystemleistungen basieren. Diese stehen im Gegensatz zu reinen Infrastrukturmaßnahmen wie dem Bau von Dämmen. Nach der erfolgreichen Umsetzung von Pilotprojekten gilt es nun, Rahmenbedingungen für das Up-Scaling zu schaffen, also der Anwendung in großem Maßstab. Damit wird eine ökosystembasierte Anpassung „politischer“ werden, da Fragen von Landnutzung und Landrechten stärker in den Vordergrund rücken werden. Eine weitere Herausforderung besteht in der Gestaltung angepasster Finanzierungssysteme, die sowohl Anfangsinvestitionen ermöglichen, wie langfristige Investitionen in den Erhalt von Ökosystemen erlauben.
Strukturwandel aktiv gestalten: Mittelstandspolitik und „Responsive Service Systems“
Auf absehbare Zeit werden im Dienstleistungsbereich oder in der industriellen Produktion nicht ausreichend Arbeitsplätze geschaffen werden. Neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum werden deswegen maßgeblich in der Landwirtschaft und dem vor- und nachgelagerten Bereich geschaffen werden müssen. So können marktorientiert arbeitende Betriebe sich zunehmend auch auf spezialisierte Produkte fokussieren, was neue Marktchancen für Haushalte mit unsicherer Einkommens- und Ernährungslage eröffnet. Ein zentraler Baustein in Ernährungssicherungsstrategien sind „responsive service systems“, die explizit solche Familien unterstützen. Landwirtschaftliche Produktion unter den Bedingungen des Klimawandels wird noch wissensintensiver werden. Dabei haben ernährungsunsichere Haushalte in Subsahara-Afrika schon jetzt häufig keinen Zugang zu landwirtschaftlichen Beratungsdiensten und den notwendigen Inputs. Dies bedeutet, dass der Fokus von nachfrageorientierten Beratungssystemen auf gemischte Beratungssysteme gelenkt werden muss, in denen Beratungsinhalte auf besonders vulnerable Gruppen angepasst wird und ihnen in angemessener Form zur Verfügung gestellt wird.
Neue Wege gehen!
Die Frage, ist wie angesichts der Größe der Aufgaben, des Zeitdruckes und der Komplexität Lösungsstrategien entwickelt, getestet und in einen großen Maßstab überführt werden können.
Die 2030 Agenda und die Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens eröffnen die Möglichkeit, dass sich Nationen neu über Entwicklungsprioritäten verständigen. Und sie eröffnen die Möglichkeit, dass BürgerInnen ihre Regierungen zur Rechenschaft ziehen. Das heißt, dass den in diesen Abkommen vereinbarten „Follow Up and Review“ Prozessen eine große Bedeutung zukommt. Sie müssen sowohl auf globaler, wie auf nationaler Ebene gestaltet und umgesetzt werden.
Die Suche nach Lösungsstrategien beinhaltet eine Forschung, die Handlungsnotwendigkeiten der politisch Verantwortlichen und der Zivilgesellschaft als Bezugspunkt hat - und diese kritisch hinterfragt. Dabei muss auch darauf geachtet werden, dass diese Lösungsstrategien nicht die Externalisierung von Problemen beinhaltet und damit die Bewältigung der anderen Herausforderungen noch schwieriger zu machen. Ein Beispiel zur Analyse von solchen Externalitäten im Ernährungssystem ist die Initiative TEEBAgriFood, die einen systematischen Analyserahmen vorschlägt.
Die Nichterfüllung dieser Ziele hat nicht nur eine politische Dimension, sondern auch direkte Auswirkungen auf unsere Nachbarländer und ihre Stabilität.
Derartige Lösungsstrategien müssen rechtebasiert sein. Die Weltbank hat in ihrem Bericht „Governance and the Law“ dargelegt, dass Eliten den Prozess der Politikformulierung beeinflussen. Maßnahmen zur Umsetzung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Menschenrechte sind ein zentrales Element, um diesem Einfluss zu begegnen. Dies beinhaltet die Förderung der Rechenschaftspflicht („Accountability“) der politisch Verantwortlichen.
Die skizzierten Lösungsansätze setzen zu Ihrer Umsetzung Allianzen für den Wandel voraus. Entwicklungspolitische Konzepte und Strategien müssen deswegen Gemeinsamkeiten unterstreichen, anstatt sich in Abgrenzungsfragen zu verlieren.
Dieser Überblick zeigt aber auch, die globale Verantwortung Deutschlands. Dies betrifft zuerst die Beiträge zum Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele. Die Nichterfüllung dieser Ziele hat nicht nur eine politische Dimension, sondern auch direkte Auswirkungen auf unsere Nachbarländer und ihre Stabilität. Dieser Überblick zeigt auch, dass Entwicklungspolitik sich mit ihren Partnern maßgeblich darauf fokussieren sollte, marginalen Bevölkerungsgruppen eine Stimme in den Transformationsprozessen zu verleihen.
Literaturnachweise
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Kotir, Julius H. (2011): Climate change and variability in Sub-Saharan Africa: a review of current and future trends and impacts on agriculture and food security. In: Environment, Development and Sustainability 13/3, Seiten: 587-605
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UNEP (2017). The Emissions Gap Report 2017. United Nations Environment Programme (UNEP), Nairobi
World Bank. 2017. World Development Report 2017: Governance and the Law. Washington, DC: World Bank.
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Joe DeVries ist Züchter – und Vizepräsident von AGRA (Alliance for a Green Revolution in Africa). Was sind die Chancen und Risiken einer „Grünen Revolution“ in Afrika? Ein Gespräch zwischen Jan Rübel und ihm über Produktivität, Bedarf und Paternalismus.
Insekten lassen sich klima- und unweltfreundlich züchten, sind reich an Proteinen und Aminosäuren und ernähren sich von Agrarabfällen. Marwa Abdel Hamid Shumo glaubt: Sie sind die perfekt Waffe gegen den globalen Hunger
Eine Gruppe Landloser in Äthiopien verarbeitet Lebensmittel und schafft sich damit eine Zukunft. Dorothea Hogengarten berichtet, wie die GIZ Menschen im nordäthiopischen Bundesstaat Tigray dabei unterstützt, sich besser zu ernähren.
Urban Gardening findet immer mehr Anhänger. Menschen, die sich als Teil einer grünen Bewegung sehen, legen auf städtischen Flächen Nutzgärten an. In Gegenden großer Armut im globalen Süden ist urbane Landwirtschaft Teil einer Ernährungsstrategie.
Ein Beitrag von Nadine Babatounde und Anne Floquet (MISEREOR)
Um Mangelernährung bei Kleinkindern vorzubeugen und die Rolle der Frauen in ihren Gemeinschaften zu stärken, setzt Misereor gemeinsam mit der lokalen Nichtregierungsorganisation CEBEDES ein Programm zu integrierten Hausgärten in Benin um - eine Bilderstrecke.
Interview mit Carin Smaller (Ceres2030) über die Macht der Zahlen
Zwei Jahre lang erforschte das Ceres2030-Team Antworten auf die Fragen, wie viel es kostet, SDG 2 zu erreichen - und wo das Geld am effektivsten eingesetzt werden sollte. IISD Senior Advisor und Ceres2030 Co-Direktorin Carin Smaller über Kleinbauern, maschinelles Lernen und die Teilhabe von Frauen.
Auch wenn COVID-19 die Gesundheit der Menschheit bedroht, dürfen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht mehr Leid verursachen als die Krankheit selbst. Das gilt besonders in armen Entwicklungsländern, wo die Bedeutung der Coronakrise für die Ernährungssicherung weitaus gravierender ist!
Kanzlerin Merkel ist als Ratspräsidentin in ein ambitioniertes europapolitisches Programm gestartet: Kompromisse in den Budgetverhandlungen, ein geordneter Brexit sowie eine angemessene Antwort auf die Corona-Krise. Leider sucht man vergeblich nach jener Position, die sie noch vor kurzem vertrat: Afrikas Wohlstand liegt im Interesse Europas.
Die Virus-Infektion COVID-19 wird in den meisten afrikanischen Ländern mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gesundheits- und Lebensmittelkrise auslösen. Um diese zu bewältigen, ist es nach Ansicht unseres Autors wichtiger denn je, die Politik konsequent an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auszurichten.
COVID-19 hat beispiellose Auswirkungen auf die Welt. Wie immer sind die Schwächsten am härtesten betroffen, sowohl zu Hause als auch – und dort besonders – im Ausland. Ein gemeinsamer Aufruf des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und des Department for International Development (DFID).
Subsahara-Afrika steht vor Entwicklungsschüben in der Landwirtschaft, ganze technologischen Entwicklungen könnten übersprungen werden. Doch wie sollen diese gelingen? Über mögliche Rollen digitaler Dienste und ihre Potenziale.
Ein Beitrag von Essa Chanie Mussa (University of Gondar)
Junge Menschen brauchen reale Chancen zur Entwicklung, um der Armut zu entkommen und ihre Ziele zu verwirklichen. Regierungen, politische Entscheidungsträger, internationale Entwicklungspartner und Spender stehen in der Verantwortung, neue Strategien zu entwickeln.
Veröffentlichung der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability
Die Weltgemeinschaft scheitert im Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und Fehlernährung. Das zeigt das der Tiny Atlas „Armut Macht Hunger“ der von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability veröffentlicht wurde. Neben Zahlen und Fakten werden auch die Gründe für Hunger und Fehlernährung dargestellt und erklärt.
Ein Interview mit Francisco Marí (Brot für die Welt)
Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt beteiligte sich nicht am UNFSS Pre-Summit in Rom. Stattdessen nahm die Organisation an einem Gegengipfel teil, der zeitgleich stattfand. Ein Gespräch mit Francisco Marí über die Gründe, den Ablauf – und wie es nun weitergeht.
Interview mit Martina Fleckenstein (WWF), Michael Kühn (WHH) und Christel Weller-Molongua (GIZ)
Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel: Zum ersten Mal richten die Vereinten Nationen einen Summit zu Ernährungssystemen aus. Im Interview ziehen Martina Fleckenstein, Michael Kühn und Christel Weller-Molongua gemeinsam Bilanz.
Die internationale Agrarforschung reagiert auf neue Herausforderungen: Deren Beratungsgruppe unterzieht sich einem tiefgreifenden Reformprozess und vereint Wissen, Partnerschaften und Infrastrukturen zu OneCGIAR.
Interview mit Paul Newnham, den Direktor des Sustainable Development Goal (SDG) 2 Advocacy Hub.
Auf dem Vorgipfel in Rom ging es um die Umgestaltung der Ernährungssysteme. Wie bringt man das einer breiten Öffentlichkeit nahe? Fragen an Paul Newnham, der als Direktor des SDG 2 Advocacy Hub die Öffentlichkeitsarbeit der Gipfel betreut.
In Rom kommen aus aller Welt Ernährungsexperten zusammen. Sie destillieren nicht nur 2000 Ideen, um Ernährungssysteme zu verbessern – sie bereiten auch den großen UN-Gipfel im September in New York vor. Was muss getan werden, damit dieser Gipfel nicht scheitert? Ein Gespräch.
Irene Hoffmann beschreibt, was wir über die Zusammenhänge wissen, welche Rolle die Landwirtschaft bei der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung der Biodiversität spielen muss und wie der notwendige Wandel der Agrarsysteme aussehen könnte.
Journalist Jan Rübel hat sich mit Joao Campari im Vorfeld des UNFSS Vorgipfel ausgetauscht. Der Vorsitzende von Action Track 3 blickt auf wesentliche Herausforderungen bei der Transformation bestehender Ernährungssysteme hin zu einer naturverträglichen Produktion und teilt seine Erwartungen an den Gipfel.
Ausbleibende Saisonarbeitskräfte und Virenexplosion in Schlachthöfen, steigende Gemüsepreise, Klimakrise - all das macht deutlich, was eigentlich schon seit Jahrzehnten klar ist: unser Ernährungssystem ist zwar hoch produktiv. Es ist aber nicht resilient.
Kurz vor dem Ausscheiden aus seinem Amt als Generaldirektor des IFPR spricht Shenggen Fan über nötige Reformen und Vorgehensweisen, um die globale Ernährungssicherheit im kommenden Jahrzehnt zu erreichen. Für SEWOH zieht der Agrarexperte Bilanz - was ist nun zu tun?
Jeden Oktober veröffentlicht die Organisation „Welthungerhilfe“ den Welthunger-Index, mit dem die Hungersituation erfasst wird. Was sind die Trends – und was muss unternommen werden? Fraser Patterson ist Referent für Welternährung und beschäftigt sich mit dem Index.
Bis 2050 müssen neun Milliarden Menschen genügend zu essen haben. Als Weltbevölkerung müssen wir mehr Nahrungsmittel produzieren und weniger verschwenden. Das ist auch die oberste Priorität des UN World Food Programme (WFP).
Vitaminarme Ernährung muss teurer werden, In-Vitro-Fleisch ist kein Allheilmittel und Agrarsysteme sollten dezentraler aufgestellt werden. Bioland Präsident Jan Plagge im Interview über die Herausforderung der (zukünftigen) Welternährung.
Ein Beitrag von Emile Frison und Nick Jacobs (IPES-Food)
Die industrielle Landwirtschaft hat es bisher nicht geschafft, Probleme wie Hunger oder Mangelernährung zu lösen. Sie scheint vielmehr weitere Probleme zu verursachen. Emile Frison und Nick Jacobs fordern einen Umbau des Ernährungssystems und betonen die Schlüsselrolle der Vielfalt.
Drei Viertel der Weltbevölkerung besitzt keine juristisch abgesicherten Landrechten, was fehlende Investition und mangelnde Innovation begünstigt. Das Projekt "Improvement of Livelihood and Food Security" unterstützt Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Land zu erwerben.
Ein Interview mit Shamika Mone (INOFO) und Elizabeth Nsimadala (EAFF)
Auf dem „UN Food Systems Summit‟ im September 2021 waren landwirtschaftliche Verbände zum ersten Mal bis auf die höchste Ebene vertreten. Zwei Vertreterinnen sprechen über die Verbindung von persönlichen Aufgaben mit der Repräsentation regionaler Bedürfnisse und internationalen Verhandlungen.
Im Vorfeld des G7-Gipfels diskutierten Expert:innen aus Politik und Zivilgesellschft nachhaltige und effektivere Handlungsoptionen der G7-Staaten zur Hungerbekämpfung.
Ein Beitrag von Adrian Muller, Catherine Pfeifer und Jürn Sanders (FiBL)
Die Reduzierung von Schwerpunkten der Biodiversität oder die Aufgabe von ertragsärmeren, extensiveren Produktionssystemen ist der falsche Ansatz zur Bewältigung der drohenden globalen Nahrungsmittelkrise, meinen die Autor*innen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).
Gesunde, ertragreiche Böden sind eine Grundvoraussetzung für die weltweite Ernährungssicherung – einer der Schwerpunkte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Staatssekretär Jochen Flasbarth über die Bemühungen Deutschlands zur Unterstützung einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung.
Ob Bananenbrot aus braunen Bananen, bewusste Einkaufspläne oder Foodsharing: Wir geben euch fünf Tipps wie ihr eure alltägliche Lebensmittelverschwendung reduzieren könnt.
Warum sind kurz- und langfristige Antworten wichtig, um aktuelle und zukünftige globale Krisen zu bewältigen? Sebastian Lesch, Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), gibt im Gespräch mit der Global Donor Platform for Rural Development (GDPRD) Antworten auf diese und weitere Fragen und erklärt, wie sehr Deutschland es begrüßt, wenn alle Geber an einem Strang ziehen und gemeinsam handeln.
Nach zwei Jahren Corona-Pause öffnen sich wieder die Türen zur Internatinalen Grünen Wochen (IGW) in Berlin. Für die Besucher*innen aus aller Welt heißt es vom 20. bis 29. Januar dort: Entdecken, Bestaunen und Probieren. Doch die Veranstaltung ist nicht nur Schlemmerei und Spaß. Der BMZ-Stand stellt Fragen nach dem Woher & Wohin von Nahrung – und entwickelt sich dabei zum Crashtest für manche Gewohnheit.
In 99 Sekunden stellt Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin des German Institute of Development and Sustainability (IDOS), einige wichtige Fakten über die neue Afrika-Strategie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen.
2022, ein Jahr voller Krisen: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine, extreme Wetterereignisse, hohe Energie- und Düngemittelpreise und Nahrungsmittelengpässe. Das alles hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit und die Landwirtschaft weltweit – besonders in Subsahara-Afrika. Daraus folgt: Wir müssen die Agrar- und Lebensmittelsysteme ändern.
Seit Februar 2022 befinden sich zwei der größten Getreide- und Ölsaatenexporteure im Krieg. Ein Überblick, welche Länder von den destabilisierten Getreidemärkten am meisten betroffen sind, und, was jetzt zu tun ist.
Steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise, physische Zerstörung und Lieferketten-Engpässe: Warum die Schwarzmeer-Region eine entscheidende Rolle spielt, und welche Auswirkungen der Krieg in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit hat.
Neue Einblicke zur Entwicklung des Handels und der Reiswertschöpfungskette in Westafrika
Niedrige Importzölle, Schmuggelaktivitäten, unvorhersehbare Steuerbefreiungen und eine schwache Durchsetzung von Lebensmittelsicherheitsnormen: Das Potenzial lokaler Reis-Wertschöpfungsketten wird in westafrikanischen Ländern untergraben.
Die Corona-Pandemie trifft die Volkswirtschaften weltweit sehr hart - doch die Entwicklung in afrikanischen Ländern ist durchaus divers. Es gibt unterschiedliche Geschwindigkeiten, Resilienzen und Verwundbarkeiten. Woran liegt das? Apl. Prof. Jann Lay vom GIGA-Institut gibt Antworten.
Den Auftakt unter dem neuem Namen „Food4Transformation“ machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Warum das Recht auf Nahrung, Inklusivität, Agrarökologie und Ernährungssouveränität die zentralen Hebel für eine erfolgreiche Transformation sind, erläutern Mareike Haase und Stig Tanzmann von Brot für die Welt.
Den Auftakt unter dem neuem Namen „Food4Transformation“ machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Dr. Julia Köhn, Vorsitzende der German AgriFood Society, stellt im Interview heraus: Nur wenn Innovation und Transformation mittelfristig profitabel sind, können sie langfristig die Lebensmittellücke schließen.
Den Auftakt unter dem neuem Namen „Food4Transformation“ machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Dirk Meyer, Bundesentwicklungsministerium, ist der Meinung: es braucht weniger Einzellösungen, dafür mehr systemische Ansätze. Denn neben den Zielen für die Ernährungssicherung gilt es auch die Themen Klima und Biodiversität zu berücksichtigen.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat ein Video zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme veröffentlicht. In dem Video spricht auch Bundesministerin Svenja Schulze über die dringende Notwendigkeit, den globalen Hunger zu bekämpfen und zu widerstandsfähigen Agrar- und Ernährungssystemen beizutragen.
Ein Beitrag von Dr. Fatima Olanike Kareem und Dr. Olayinka Idowu Kareem
Hohe Agrarpreise betreffen Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen, wobei sich das Problem für letztere durch fehlende oder unzureichende Resilienzmaßnahmen noch verschärft. Dr. Fatima Olanike Kareem, AKADEMIYA2063, und Dr. Olayinka Idowu Kareem, Universität Hohenheim, diskutieren, was getan werden kann, um die negativen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit abzumildern.
Die Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben es vielen Ländern ermöglicht, neue Exportmärkte für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu erschließen. Kleinbäuerliche Betriebe sind dabei jedoch weitgehend außen vor geblieben. Wie sich das ändern lässt, erläutert Dr. Niladri Sekhar Bagchi anhand seiner Erfahrungen in Indien.
Ein Beitrag der Global Donor Platform for Rural Development
Zwei Jahre nach dem UN Food Systems Summit veranstalteten die Global Donor Platform for Rural Development und das Shamba Centre for Food & Climate ein offizielles Side Event auf dem UNFSS+2. Diskutiert wurde, wie öffentliche Geber die Wirkung ihrer Investitionen erhöhen können.
Die Welt erlebt derzeit eine historische Ernährungskrise. Hohe Düngemittelpreise sind Teil des Problems. Neben den notwendigen kurzfristigen Hilfsmaßnahmen sollte die Krise genutzt werden, um längerfristige Düngungsstrategien für nachhaltige, insbesondere kleinbäuerliche Produktionssteigerungen im globalen Süden zu entwickeln und umzusetzen.
Wie können wir sicherstellen, dass alle Menschen innerhalb der planetaren Grenzen ernährt werden? Der neue Podcast von Food4Transformation zeigt Lösungsansätze – und diskutiert diese mit Vertreter*innen aus Regierung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Landwirt*innen aus aller Welt.
Der Gaza-Streifen hängt stark von humanitärer Hilfe ab, mit dem aktuellen Krieg mehr denn je. Die Bevölkerung Gazas ist sehr jung: Die Hälfte sind Kinder. Wie ist ihre Lage vor Ort? Fragen an Lucia Elmi, Unicef-Sonderbeauftragte im Staat Palästina.
Die Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der palästinensischen Hamas eskalieren. Was bedeutet das für eine Region, die schon vorher stark von äußerer Hilfe abhing? Fragen an Dr. Muriel Asseburg, Senior Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.
Frauen und Mädchen in von Armut betroffenen Ländern sind von den derzeitigen multiplen Krisen in besonderer Weise betroffen. Expert*innen des International Food Policy Research Institute (IFPRI) diskutieren die Zusammenhänge zwischen Geschlechtern, Resilienz und Ernährungssicherheit und untersuchen, wie die Resilienz von Frauen und Mädchen in Krisen gestärkt werden kann.
Wie kann die Landwirtschaft für junge Menschen in ländlichen Gebieten attraktiver gestaltet werden? Advocacy- und Aufklärungskampagnen können eine wichtige Rolle dabei spielen. Simeon Kambalame, Timveni Child and Youth Media Organization, hat eine solche Kampagne in Malawi ins Leben gerufen.
Zum Auftakt der Welternährungswoche rund um den Welternährungstag am 16. Oktober eine eindeutige Botschaft: Kanzlerin Angela Merkel betont, dass der Kampf gegen den weltweiten Hunger nur mit internationaler Verantwortung und Solidarität erfolgreich sein wird.
Shu Wen Ng ist Gesundheitsökonomin. Sie weiß, was am besten auf den Teller kommt. Doch wie gelingt dies massenhaft in Ländern mit schwächeren Einkommen? „Die Lösungen für den Weg dorthin existieren bereits“, sagt sie, „was aber oft fehlt, ist eine mutige Führung, die sie umsetzt“.
Von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in Deutschland bis zu nachhaltigeren Anbaumethoden von Kakao in Ecuador: WWF arbeitet auf diversen Ebenen. Beim WWF Stand auf der Grünen Woche wird gezeigt, wie facettenreich Naturschutzarbeit ist und welche Rolle die Entscheidung eines Jeden spielt.
Das Cluster Landwirtschaft und Ernährungssicherung der GIZ in Sambia zeigt, wie Synergien funktionieren können: Mehrere Projekte und Partnerorganisationen unterstützen die Bevölkerung auf unterschiedlichen Wegen, besseren Zugang zu gesünderer und ausgewogener Ernährung zu bekommen.
In Himachal Pradesh, Indien, treten Naturkatastrophen immer häufiger auf und die klimatischen Bedingungen verändern sich – mit negativen Folgen für die Apfelproduktion und den Lebensunterhalt der Bauern aus. Ganzheitliche und mehrdimensionale Innovationsbündel sind für die gesamte Wertschöpfungskette erforderlich, um das Ernährungssystem zukünftig resilienter zu gestalten.
Seit knapp 20 Jahren ist Felix Phiri Leiter der Abteilung für Ernährung, HIV und AIDS im Gesundheitsministerium von Malawi. Ein Portrait über Konstanten und den Wandel.
Beim Women Leadership Programm im Mai 2024 haben sich wieder rund 20 Frauen aus afrikanischen Ländern und Deutschland zu einem einwöchigen Workshop in Bayern getroffen, um fit für die Führung in ihren Organisationen zu werden. Ein Thema, das die Frauen länderübergreifend beschäftigt, ist der Klimawandel, aber auch Gewalt gegen Frauen und ihre Benachteiligung in der Landwirtschaft.
Die Diversifizierung unserer Proteinversorgung durch pflanzliche Nahrungsmittel und kultiviertes Fleisch kann einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung leisten, insbesondere in den Ländern des globalen Südens. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist jedoch noch viel Forschungsarbeit erforderlich. Und politische Unterstützung, wie Ivo Rzegotta vom Good Food Institute aufzeigt.
Afrikas Baumwollanbau hat eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Armut. Die Initiative “Cotton Made in Africa” fördert den nachhaltigen Anbau. Ein Element davon: die Anwendung biologischer Pestizide. Insektenkundler Ben Sekamatte und der Baumwollgesellschaftsmanager Boaz Ogola sprachen mit Jan Rübel über bessere Böden und höhere Ernten.
Stig Tanzmann ist Landwirt und Referent für landwirtschaftliche Fragen bei „Brot für die Welt“. Jan Rübel hat mit ihm über seine Vorbehalte gegenüber der Strategie von AGRA gesprochen.
Ortsbasierte Entwicklungsansätze galten über Jahre als wichtige Merkmale der Entwicklungskooperation des BMZ und in der FAO. Beide Organisationen arbeiten verstärkt daran, diese Ansätze weiterzuentwickeln: ein Interview mit Adriano Campolina von der FAO zu territorialen und landschaftlichen Perspektiven.
Unternehmen in Afrika, die Finanzierungen zwischen 20.000 $ und 200.000 $ benötigen, finden relativ wenige Investoren, da dieser Bereich zu groß für Mikrokredite und zu klein für institutionelle Investoren ist. Hierdurch entsteht eine „Lücke in der Mitte“, in der Unternehmen nur begrenzte Optionen haben. Ein Projekt des World Ressource Institute schafft mit dem Landaccelerator 2020 Abhilfe.
Mit Hilfe nachhaltiger Anbaumethoden können Böden geschützt und wieder fruchtbar gemacht werden. Entsprechende Investitionen lohnen sich auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
„Shit Business is Serious Business“: Mit dem „großen Geschäft“ lassen sich gute Geschäfte machen. Und: Menschliche Ausscheidungen können unsere Ernährungssysteme entscheidend verbessern. Dr. Marlis Lindecke gibt Einblicke in eine gelungene Kooperation zwischen Agrarforschung und Privatwirtschaft.
Ein Streitgespräch zwischen Lena Luig und Ludger Weß.
Was sind die Folgen des Einsatzes von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft? Wo helfen, wo schaden sie? Über dieses Reizthema globaler Bandbreite diskutieren Lena Luig, Referentin bei der entwicklungspolitischen Organisation INKOTA, und Wissenschaftsjournalist Ludger Weß.
Ein Beitrag von Dr. May Hokan und Dr. Arnulf Köhncke (WWF)
Durch die Corona-Krise erlangt die Verbindung von Mensch-Tier-Gesundheit neue Aufmerksamkeit. Politik und Wissenschaft propagieren nun die Lösung: One Health. Was steckt hinter dem Konzept? Und kann man damit auch die Ernährungssicherheit für alle Menschen weltweit garantieren?
Kleinbauern in Entwicklungsländern müssen ihre Anbaumethoden modernisieren. Doch falsch verstandene Reformen könnten Armut verstärken, statt sie zu lindern.
Für die Herstellung von Palmöl, Fleisch oder Möbeln werden in den Tropen weiter Regenwälder gefällt. Höchste Zeit zu handeln. Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch.
Ein Beitrag von Dr. Karin Gaesing und Prof. Dr. Frank Bliss (INEF)
Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten führt Landdruck zu einer Übernutzung der verfügbaren Flächen und einem Mangel an Konservierung. Das westafrikanische Benin mit vielerorts stark ausgelaugten Böden bildet hierbei keine Ausnahme.
Bei dem Projekt „Domestizierung kleiner monogastischer und wiederkäuender Tiere‟ (DSMR), arbeitet ein nigerianisches Forschungsinstitut zusammen mit lokalen Gemeinden an Lösungsansätzen für die Buschfleisch-Krise.
Wie können die Herausforderungen zusammenhängend mit Wasser, ländlicher Entwicklung und klimarestistenter Landwirtschaft bewältigt werden? Was für Innovationen gilt es zu fördern? Die Initiative Water and Energy for Food (WE4F) stellt Strategien und Innovationen zu nachhaltigem, integriertem Wassermanagement der deutschen und internationalen Zusammenarbeit vor.
Interview mit Caroline Milow und Ramon Brentführer
Im Erdboden afrikanischer Regionen ruhen Grundwasserressourcen. Wo macht deren Nutzung Sinn – und wo beginnt Raubbau an der Natur? Caroline Milow (GIZ) und Ramon Brentführer (BGR) über Potenziale in der Zukunft und Lehren aus der Vergangenheit.
Wie können funktionierende Lebensmittelmärkte in globalen Lebensmittelversorgungsketten angesichts von Anfälligkeit und Störungen aufrechterhalten werden? Märkte, die lokale und territoriale Lebensmittelsysteme unterstützen, sind Teil der Lösung. Thomas Forster präsentiert Vorschläge zur Stärkung dieser Märkte, um mit künftigen Schocks umgehen zu können.
Entwaldungsfreie Lieferketten bergen Herausforderungen und Chancen – sowohl für Kleinbauernfamilien als auch für die internationale Forstverwaltung. Die Verantwortung von Unternehmen und mögliche Anreize für Hersteller sind weitere Stellschrauben, die es zu prüfen gilt. Doch was bedeutet "entwaldungsfrei" eigentlich?
Meere sind wichtig für die Ernährung. Doch sie sind überfischt. Um diesen Trend aufzuhalten geht die Weltgemeinschaft nun gegen illegale Fischerei vor. Journalist Jan Rübel hat dazu unter anderem mit Francesco Marí, Referent für Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik bei „Brot für die Welt“, gesprochen.
Die Wiederverwertung organischer Abfälle zu Bodenhilfsstoffen und Tierfutter durch einen transdisziplinären Ansatz - das ist das Ziel des Projekts RUNRES, das vor vier Jahren in vier afrikanischen Ländern südlich der Sahara gestartet wurde. Drei Wissenschaftler*innen des Projekts berichten.
Die Textilindustrie trägt erheblich zur Umweltverschmutzung bei, da sie jährlich über 100 Milliarden Bekleidungsartikel produziert, was zu enormen CO2-Emissionen und Wasserverbrauch führt. Modedesigner Paul Kadjo setzt auf Bananenseide als umweltfreundliche Alternative, um die Textilproduktion umweltbewusster und sozial gerechter zu gestalten.
Die Nyayo Tea Zones Development Corporation setzt sich für den Erhalt der Wälder in Kenia ein: Durch das Einrichten so genannter Pufferzonen, die mit Bäumen und Tee bepflanzt werden, wird der Abholzung entgegengewirkt. Neben der Produktion von umweltfreundlichem Tee kommt das Projekt den Ressourcen der Wälder und der Lebensgrundlage der in der Nähe der Wälder lebenden Gemeinden zugute, sagt Projektmitarbeiter Wallace Gichunge.
Wie kann sich die Landwirtschaft in Afrika modernisieren? Und führt der Weg in die Städte wirklich raus aus der Armut? Dr. Reiner Klingholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im Gespräch mit Jan Rübel .
Die Innovate2030 sucht kreative Köpfe aus aller Welt, um digitale innovative Lösungen gegen die Klimakrise in Städten zu entwickeln. Eine Initiative der Make IT-Allianz.
Städte spielen eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung der Lebensmittelsysteme. Doch was genau sind die Potenziale und Herausforderungen? Ein Dreiergespräch zwischen Ruth Okowa (Gain), Delphine Larrousse (World Vegetable Center) und Conrad Graf von Hoyos (GIZ).
Will Afrikas Jugend in der Stadt leben oder auf dem Land? Welcher Karriereweg erscheint besonders attraktiv? Und wie optimistisch blicken die Jungen in die Zukunft? Per SMS beantworteten junge Erwachsene aus dem ländlichen Raum diese Fragen.
Zufriedene junge Menschen auf dem Land, grüne Entwicklung und der Anschluss ans digitale Zeitalter – auch in Afrika hält Professor Joachim von Braun dieses Zukunftsszenario für möglich. Seit drei Jahrzehnten erforscht der Agrarwissenschaftler, welche Stellschrauben der Politik zur Schaffung von Wohlstand auf dem Kontinent zur Verfügung stehen
Das ist der Maßstab für alle: Mehr Rechte für Frauen bilden einen entscheidenden Schlüssel im Kampf gegen extreme Armut und Hunger weltweit, sagt der Deutschland-Direktor von ONE. Die Organisation ist auf politische Kampagnen als Hebel für nachhaltige Veränderung spezialisiert.
Die Weltbevölkerung wächst weiter. Somit erhöht sich sowohl der Bedarf an Nahrungsmitteln als auch an produktiven Beschäftigungsmöglichkeiten. Jugendlichen im ländlichen Raum bessere Beschäftigungsperspektiven bieten, das ist eines der Ziele des Sektorvorhabens. Denn die junge Bevölkerung ist der Schlüssel zu einer modernen und effizienten Agrarwirtschaft.
Im Rahmen der Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ werden Forschungsergebnisse zu Transformationsprozessen und Gestaltungsinstrumenten in Subsahara-Afrika veröffentlicht.
Afrika hat die jüngste und am schnellsten wachsende Bevölkerung der Erde. Für viele junge Menschen könnte die Landwirtschaft eine Job-Perspektive bieten. Doch um deren Lebensbedingungen und Jobaussichten auf dem Land zu verbessern, sind politische Reformen und Investitionen dringend notwendig. Denn diese jungen Menschen werden zukünftig im Mittelpunkt der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung stehen.
Ein Bauernhof in Afrika, im Jahr 2080. Alles ist digitalisiert. Die Blockchain ist allmächtiger Bezugspunkt, die Farm gedeiht. Und dann geht alles schief. Eine dystopische Kurzgeschichte - exklusiv aufgeschrieben für SEWOH.
Afrikas Bevölkerung ist jung und bereit, ihr eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Die Landwirtschaft bietet dafür große Entwicklungsmöglichkeiten. Die Bill & Melinda Gates Foundation will die kommende Generation auf diesem Weg unterstützen.
Anfang Dezember 2018 traf sich der Vorstand von AGRA zu einer Sitzung in Berlin - das Spitzengremium der "Alliance for a Green Revolution in Africa" besprach die nächsten Schritte ihrer Politik. Doch wie soll das Agrarwesen Afrikas in zehn Jahren aussehen? Eine Frage - viele Antworten von Experten.
Bisher agiert Landwirtschaft in Afrika wie allein vor sich hin. Kleinbäuer*innen, digital verknüpft mit den globalen Wertschöpfungsketten in der Nahrungsmittelindustrie – wie könnte das funktionieren? Eine Anleitung.
Ein Interview mit Gnininkaboka Dabiré und Innocent Somé
Später einmal selbst Landwirt werden, oder doch lieber einen anderen Beruf ergreifen? Zwei Jugendliche aus Burkina-Faso sprachen mit Vertretern der Dreyer-Stiftung über die Höfe ihrer Eltern, das Berufsbild Bauer und die eigenen Zukunftspläne.
In Westafrika wächst eine neue Mittelschicht heran. Ihr Konsumverhalten bestimmt die Nachfrage nach Produkten - den eigenen oder Importware, per Internet oder auf dem Dorfmarkt. Speziell die Menschen in der Elfenbeinküste blicken optimistisch in die Zukunft.
Afrika steht vor dem Absprung. Es gibt vielversprechende Ansätze einer nachhaltigen Industrialisierung. Doch der Weg dahin stellt den Kontinent vor neue Herausforderungen.
Agnes Kalibata, seit 2014 Präsidentin der AGRA und ehemalige Ministerin für Landwirtschaft und Wildbestände in Ruanda, ist davon überzeugt, dass Afrikas Wirtschaft nur dann nachhaltig wachsen wird, wenn auch kleinteilige Landwirtschaft als Chance begriffen wird.
Digitale Instrumente für eine klimaintelligente Landwirtschaft einsetzen: Auf der ICTforAg Konferenz im März 2022 diskutierte die digitale Landwirtschafts-Community die Herausforderungen und Chancen der nächsten Grünen Revolution.
Für Kleinbäuer*innen ist es oft schwierig, eine finanzielle Förderung zu erhalten. Doch mit einer nigerianischen Fintech-App soll das jetzt anders werden: Gründer Blessing Mene darüber, was seine App bietet – und über die Möglichkeiten und Grenzen der Agrarfinanzierung.
Auf dem Africa Fertilizer and Soil Health Summit (AFSH), der im Mai von der Afrikanischen Union (AU) und der kenianischen Regierung ausgerichtet wurde, ist die Nairobi Declaration verabschiedet worden. Ziel ist es, die inländische Produktion von organischen und anorganischen Düngemitteln bis 2034 zu verdreifachen und den Zugang für Kleinbäuer*innen zu verbessern.
Eine Studie von Markus Hanisch, Agustina Malvido, Johanna Hansmann, Alexander Mewes, Moritz Reigl, Nicole Paganini (SLE)
Nach dem COVID-19-Lockdown: Wie marginalisierte Gemeinschaften in Food-Governance-Prozesse einbezogen werden könnten - eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer digitalen und partizipativen Studie des SLE.
Neben den bekannten Folgen der Corona-Maßnahmen für Erwachsene, führten Schulschließungen dazu, dass weltweit 90 Prozent der Kinder nicht mehr die Schule besuchen konnten. Schulmahlzeiten sind jedoch vielerorts die einzige Mahlzeit für Kinder. Ohne Zugang zu diesem Sicherheitsnetz verschärfen sich für hunderte Millionen Kinder Hunger, Armut und Mangelernährung.
Während Afrika bislang die am wenigsten von Covid-19 betroffene Region war, steigen jetzt die bestätigten Infektionszahlen und Todesfälle schnell. Ungeachtet der enormen Herausforderungen, mit denen viele afrikanische Länder weiterhin kämpfen, zeugt die afrikanische Antwort auf die Coronavirus-Pandemie von Innovativität und Einfallsreichtum.
Corona erschwert das Ziel einer Welt ohne Hunger bis 2030 noch mehr. Damit diese Perspektive nicht aus dem Blickfeld gerät, muss Deutschland international eine stärkere Rolle spielen - eine Zusammenfassung des Strategischen Begleitkreises der SEWOH.
Vom Kreislaufsystem in Rwanda bis zur funktionierenden Kühlkette in Kenia: Das lab of tomorrow entwickelt mit einem Open-Innovation Ansatz Lösungen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
In Sambia begegnet man dem Problem der Nachernteverluste in der Erdnuss-Wertschöpfungskette mit innovativen Ansätzen. Das Rapid Loss Appraisal Tool (RLAT) der GIZ kann dabei helfen, weitere solcher Ansätze zu entwickeln.
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